Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

David Coulthard zu Russell: «Das machen Sieger-Typen»

Von Mathias Brunner
David Coulthard und George Russell

David Coulthard und George Russell

​Mercedes-Fahrer George Russell hat zu Recht viel Applaus erhalten für sein Vorgehen im Belgien-GP: Nur ein Reifenwechsel, als Erster im Ziel. Trotz Disqualifikation gibt es dafür von David Coulthard viel Lob.

Höhen und Tiefen im Motorsport liegen dicht beisammen: George Russell machte im Traditions-GP von Belgien alles richtig, der Engländer entschloss sich zu nur einem Reifenwechsel und fuhr in der perfekten Kombination von Speed und Reifenschonen als Erster über die Ziellinie.

Leider verlor der Mercedes-Pilot den Sieg, weil sein Auto untergewichtig war. An der strategischen und fahrerischen Leistung von Russell schmälert das nichts, das findet auch der langjährige Formel-1-Fahrer David Coulthard.

Der 53-jährige Schotte, 13-facher GP-Sieger und WM-Zweiter 2001 hinter Michael Schumacher, sagt in seinem Podcast Formula For Success: «Der WM-Lauf von Belgien war ein Hammer-Rennen, leider auch mit einem Hammer am Ende für George Russell.»

«Es war George, der sich für die Einstopptaktik starkgemacht hat, solche Entscheidungen treffen Sieger-Typen. Das ist kein Pilot, der sich einfach nur auf das Fachwissen seiner Mannschaft verlässt, denn sonst wäre er hinter Hamilton ins Ziel gekommen.»

Der 246-fache GP-Teilnehmer Coulthard weiter: «Dann wurde Russell leider disqualifiziert, weil sein Wagen um 1,5 Kilogramm zu leicht war.»

Russell zeigte auf dem Circuit de Spa-Francorchamps ein makelloses Rennen, ganz anders als Anfang Juni. Da kritisierte Coulthard seinen britischen Landsmann Russell auf Channel 4, weil «es immer noch diese kleinen Fehler gibt. Er ist noch kein kompletter Rennfahrer, aber er kommt diesem Ziel schon sehr nahe.»

Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:57,566 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,647 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,023
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +8,700
05. Lando Norris (GB), McLaren, +9,324
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,269
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +42,669
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +49,437
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,026
10. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +54,400
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:02,485 min
12. Alex Albon (T), Williams, +1:03,125
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:03,839
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:06,105
15. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:10,112
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:16,211
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:25,531
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:28,307
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Hydraulik
Disqualifiziert
George Russell (GB), Mercedes (Sieger, Fahrzeug untergewichtig)

WM-Stand (nach 14 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 277 Punkte
02. Norris 199
03. Leclerc 177
04. Piastri 167
05. Sainz 162
06. Hamilton 150
07. Pérez 131
08. Russell 116
09. Alonso 49
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Oliver Bearman (GB) 6
15. Gasly 6
16. Magnussen 5
17. Ocon 5
18. Albon 4
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 408 Punkte
02. McLaren 366
03. Ferrari 345
04. Mercedes 266
05. Aston Martin 73
06. Racing Bulls 34
07. Haas 27
08. Alpine 11
09. Williams 4
10. Sauber 0

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