James Vowles (Williams): Mick Schumacher ist nur gut
Es war ein Crash zu viel: Der US-Amerikaner Logan Sargeant zerlegte in Zandvoort seinen Williams, damit war Teamchef James Vowles am Ende seiner Geduld angekommen – der Floridianer musste gehen.
Im Fahrerlager von Monza sagt Vowles dazu: «Wir haben im Winter gehofft, dass sich Logan den Leistungen von Alex Albon annähern kann, aber die Realität ist – Logan ist an seiner persönlichen Grenze angekommen.»
Vowles legt den Finger dorthin, wo es wehtut: «Es war leider nicht nur ein Bereich, es war überall – es mangelte am Reifen-Management, es fehlte am Tempo, der Abstand zu Albon blieb zu gross. Und wir konnten ihm nach einem Einsatz ansehen, dass er alles gegeben hatte.»
Apropos es reicht nicht: Damit schlägt Vowles mühelos den Bogen zu Mick Schumacher, denn wenn der Formel-2-Champion von 2020 nach Mercedes und Alpine nun auch von Williams übergangen worden ist, dann hat das gemäss James seine Gründe.
Der Engländer sagt zur Nachfolge von Sargeant: «Die vertragliche Situation von Liam Lawson bei Red Bull verstellte den Weg zu Williams. Dann war bei uns die Frage – Schumacher oder Colapinto.»
«Ich weiss, dass sich Mick markant verbessert hat, seit er für Haas Rennen angetreten ist. Er ist ein kompetenter Fahrer. Er hatte Zeit, sich zu beweisen. Und er macht gute Arbeit bei Alpine, Mercedes und McLaren, auf der Langstrecke und als Testfahrer. Er hat sich angepasst und verbessert.»
«Hätten wir Mick ins Auto gesetzt, so hätte er einen guten Job gemacht, keine Frage. Wir halten ihn für gut, aber nicht für besonders. So wie Logan Sargeant. Für uns stellte sich die Frage: Wieso sollen wir auf einen externen Fahrer setzen? Nicht besser auf einen Piloten, der bei uns 100.000 Runden im Rennsimulator sass, der für uns in England das freie Training fuhr und von dem wir exakt wissen, wozu er fähig ist?»
«Colapintos Einsatz ist eine Entscheidung für die Zukunft. Williams hat immer wieder auf junge Piloten gesetzt. Ich sehe die Zukunft von Williams nicht darin, auf die Vergangenheit zu setzen. Wir setzen auf unsere Fahrerakademie, und wir investieren dort üppig – ihr werdet das in den kommenden sechs Wochen erleben, mit weiteren Piloten, die zu uns kommen.»
«Wenn du dich für eine solche Akademie verpflichtest, dann musst du diese Talente konsequent fördern. Vor dem Wechsel ins GP-Team liegt Franco in der Formel 2-Meisterschaft vor Kimi Antonelli. Und bei allem Respekt für sein früheres Team – MP ist nicht ART. Nein, Franco hat in diesem Jahr einen feinen Job gemacht, und er verdient diese Chance.»
«Ich kenne Franco. Er wird sich selber mehr unter Druck setzen als ich ihn. Ich habe ihm gesagt – geniess deine Zeit im Rennwagen, denn nur so bist du locker genug, um alles herauszuholen. Klar haben wir mit ihm viel Arbeit vor uns, aber wir sehen ja anhand unserer Daten, wie gut sein roher Speed ist.»
Welche Rolle haben Sponsoren gespielt? «Es war nicht so, dass er mit Geldgebern diesen Platz übernommen hat. Das funktionierte vielmehr andersrum. Wir haben verkündet, dass er für uns fährt, und seither laufen die Drähte heiss aus Argentinien, mit einem enormen Interesse aus seinem Land.»
1. Training, Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:21,676 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:21,904
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,917
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:22,126
05. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:22,127
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:22,199
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:22,214
08. Alex Albon (T), Williams, 1:22,220
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:22,311
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:22,374
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:22,572
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:22,605
13. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:22,714
14. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:22,763
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:22,854
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:22,864
17. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:22,880
18. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:22,880
19. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:23,157
20. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:23,955