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Verstappen-Klartext Monza: Das muss jetzt passieren!

Von Mathias Brunner
Max Verstappen wurde beim Heimrennen in Zandvoort Zweiter

Max Verstappen wurde beim Heimrennen in Zandvoort Zweiter

​200 Grands Prix hat Max Verstappen bestritten und 61 davon gewonnen, seit dem Spanien-GP am 23. Juni keinen mehr. Der WM-Leader sagt: «Den Vorsprung verwalten, darauf können wir uns nicht verlassen.»

Die Fans von Max Verstappen sind in Sorge: Das schnellste Auto im Feld heisst McLaren, nicht mehr Red Bull Racing, ihr Super-Max hat seit dem 23. Juni auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya keinen Grand Prix mehr gewonnen, eine sieglose Serie in dieser Länge gab es letztmals vor vier Jahren.

In der Fahrerwertung liegt Max 70 Punkte vor Miami- und Zandvoort-Sieger Lando Norris, bei den Konstrukteuren ist der Vorsprung von RBR auf 30 Punkte zusammengeschmolzen.

Verstappen sagte im Anschluss an sein Heimrennen von Zandvoort: «Die Grenzen unseres Autos waren im Rennen die gleichen wie im Training. Und diese Probleme sind derzeit ziemlich schwierig zu lösen. Wir sind zu langsam, und der Reifenverschleiss ist zu hoch. Und das finde ich merkwürdig, denn in der Vergangenheit war der schonende Umgang mit den Walzen eine unserer Stärken. Mit dem Rennwagen ist etwas passiert, das wir besser verstehen müssen. Grundlegend habe ich einfach Mühe mit der Fahrzeugbalance, von vorne bis hinten.»

«Wir müssen unsere Schwierigkeiten mit der Fahrzeugbalance auf die Reihe bekommen, das würde uns auch helfen in Sachen Reifenverschleiss. Dieses Verhalten des Autos war nicht so in den ersten Rennen des Jahres, und wir sind uns derzeit nicht im Klaren darüber, woher diese Veränderung kommt. Aber es ist eine Verschlechterung, welche uns auf eine schnelle Runde wehtut und auch im Dauerlauf.»

Manchmal ist dabei ein Schritt zurück ein Fortschritt: Red Bull Racing experimentiert ab Freitag in Monza mit einer älteren Konfiguration des Fahrzeugbodens – um das gute Feeling im Auto wiederzufinden.

In Monza ergänzt der 26-Jährige: «Grundsätzlich haben wir schon in den Niederlanden experimentiert, aber wegen des starken Windes, des Regens und wegen der Unterbrechungen war es nicht ganz einfach, etwas zu lernen. Und hier in Monza ist unsere Aufgabe nicht einfacher. Denn wir haben einen frischen Asphalt, wir haben andere Randsteine, dazu einen komplett anderen Pistentyp als in Zandvoort. Wir müssen einen guten Kompromiss finden aus Erforschen der Probleme und guter Abstimmung für diese Strecke.»

«Was auch interessant zu sehen war: Sergio und ich sind in Zandvoort mit unterschiedlichen Ausführungen gefahren, aber wir hatten fast die gleichen Eindrücke der mangelnden Balance.»

Klar fragen sich viele Fans: Haben die Schwierigkeiten von RBR etwas mit der Tatsache zu tun, dass Adrian Newey das Team verlassen hat? Max: «Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Es wäre nicht logisch anzunehmen, dass ein Designer geht und urplötzlich liegt das Auto weniger gut.»

«Wir müssen Mittel und Wege finden, wieder eine bessere Balance des Autos zu finden, dann ergeben sich automatisch mehr Möglichkeiten beim Abstimmen und auch besseres Reifen-Management.»

Wie sehr macht sich Max Sorgen, dass ihm die Felle davonschwimmen? Verstappen: «Darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf. Klar will ich meinen Titel erfolgreich verteidigen, und dafür werde ich alles geben. Aber sollte das unterm Strich nicht möglich sein, dann wird meine Welt nicht untergehen. Mehr als alles in die Waagschale legen, was ich als Racer zu bieten habe, kann ich nicht.»

«Wir haben noch neun Grands Prix und drei Sprints. Wir haben 70 Punkte Vorsprung. Um diese Führung zu verteidigen, gibt es nur eines – wir müssen wieder Rennen gewinnen. Wir können es uns nicht leisten, diesen Vorsprung verwalten zu wollen, und gleichzeitig darauf hoffen, dass Norris keine perfekte zweite Saisonhälfte zu haben.»

Die Frage liegt auf der Hand: In China hatte RBR zum vorderhand letzten Mal ein Auto mit guter Balance; würde es also nicht sinnvoll sein, auf diesen Stand zurückzubauen? Max: «Ich glaube nicht, dass uns das vorwärts bringen würde, denn seither haben die Gegner markant entwickelt. Vielleicht wäre die Balance besser, aber wir wären gewiss nicht schneller.»

Niederlande-GP, Zandvoort Circuit

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:45,519h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +22,896 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +25,439
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +27,337
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +32,137
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +39,542
07. George Russell (GB), Mercedes, +44,617
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,599
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
14. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
15. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +2 Runden
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +2 Runden

WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 295 Punkte
02. Norris 225
03. Leclerc 192
04. Piastri 179
05. Sainz 172
06. Hamilton 154
07. Pérez 139
08. Russell 122
09. Alonso 50
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Gasly 8
15. Oliver Bearman (GB) 6
16. Magnussen 5
17. Ocon 5
18. Albon 4
19. Zhou 0
20. Sargeant 0
21. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 434 Punkte
02. McLaren 404
03. Ferrari 370
04. Mercedes 276
05. Aston Martin 74
06. Racing Bulls 34
07. Haas 27
08. Alpine 13
09. Williams 4
10. Sauber 0

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