Formel 1: Pierre Gasly in Baku disqualifiziert

Ferrari in Baku: Warnung von Teamchef Fred Vasseur

Von Mathias Brunner
​Ferrari besitzt in Baku mit der Pole-Position von Charles Leclerc und Startplatz 3 die beste Ausgangslage für den Aserbaidschan-GP. Aber Teamchef Fred Vasseur dämpft die Erwartungen: «Das Wichtigste kommt erst.»

Ferrari und die Tifosi, das ist Leidenschaft pur. Und je nach Leistung wird da entsprechend gefühlvoll reagiert – himmelhochjauchzend bei einem Sieg wie von Charles Leclerc in Monza oder wie nach seiner Pole jetzt in Baku, oder im Jammertal, wenn es für den berühmtesten Rennstall nicht gut läuft.

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur ist der Ausgleicher von Maranello, also liegt es in seiner Natur, dass er nach der famosen Darbietung der Roten auf dem Baku City Circuit erst mal auf die Euphorie-Bremse tritt.

Der Franzose sagt nach der Pole-Position von Leclerc und dem dritten Startplatz von Carlos Sainz: «Natürlich freuen wir uns über dieses Ergebnis, aber jetzt mal halblang, denn das Wichtigste kommt erst – im Rennen. Gerade hier in Baku hat es Ferrari immer wieder erlebt, in der Qualifikation vorne zu sein, aber eben nicht nach dem Grand Prix.»

Um genau zu sein, hat Ferrari nun in Aserbaidschan die fünfte Pole erzielt: 2018 Vettel, von 2021 bis 2024 Leclerc. Aber gewonnen hat Ferrari in Baku keinen einzigen Grand Prix!

Fred Vasseur differenziert: «Im letzten Jahr zum Beispiel war es so, dass wir in der Quali bisweilen sehr schnell waren, aber wir hatten nicht den Renn-Speed, um das in Siege umzusetzen. In diesem Jahr können wir in den WM-Läufen eher mithalten, also erkenne ich auch bessere Siegchancen.»

Dann erlaubt sich der Ferrari-Steuermann einen Scherz: «Wir erleben hier oft turbulente Rennen, aber ich hoffe, ihr seht morgen einen super-langweiligen Grand Prix! Nein, jetzt ernsthaft – wegen zahlreicher Unterbrechungen am Freitag haben wir die Dauerläufe nicht so zu Ende bringen können wie erwünscht, also stellen wir hinter diese Erkenntnisse und das Tempo der Gegner mal ein Fragezeichen.»

«Charles hatte im ersten Training einen Unfall und dann ein technisches Problem im zweiten Training. Also ist es auch für uns schwer zu sagen, wie das am Sonntag ausgehen wird. Und wir haben zudem erlebt, wie massiv sich die Strecke im Laufe der Trainings und der Quali verändert hat, und diese Entwicklung wird im Grand Prix weitergehen.»

«Charles und Carlos haben beide einen guten Job gemacht, Leclerc ist hier immer schnell, manchmal ein wenig zu schnell, und Sainz hat eine sehr solide Leistung gezeigt.»

«Die Streckenführung von Baku fördert Fehler, und die Erfahrung aus den vergangenen Jahren hat auch gezeigt, dass es knifflig ist, eine gute Rennstrategie hinzubekommen. Wir müssen hellwach bleiben.»

Qualifying, Baku

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:41,365 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:41,686
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:41,805
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:41,813
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:41,874
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:42,023
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42,289
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:42,369
09. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:42,530
10. Alex Albon (T), Williams, 1:42,859
11. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:42,968
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:43,035
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:43,179
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:43,191
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:43,404
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:43,547
17. Lando Norris (GB), McLaren, 1:43,609
18. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:43,618
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:44,246
20. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:44,504

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