Interlagos: Lance Stroll über seinen Kiesbett-Ausflug
Zwei asphaltierte Wege zurück zur Strecke hätte es in Interlagos gegeben. Lance Stroll entschied sich aber, wie an den Reifenspuren erkennbar, für den Weg quer durchs Kiesbett. Dort blieb er stecken
Aston-Martin-Pilot Lance Stroll bekleckerte sich in Interlagos am Wochenende nicht gerade mit Ruhm…
Der Kanadier crashte bereits in der Einführungsrunde des São-Paulo-GP, kam auf dem Asphalt am Rand eines Kiesbettes neben der Barriere zum Stehen. Sein Bolide hatte keine sichtbaren Schäden von dem Einschlag davongetragen, wäre also wohl renntüchtig gewesen.
Doch mit dem Abflug völlig ohne Druck (allerdings natürlich bei Regen) war der Tiefpunkt nicht erreicht. Stroll versuchte zu wenden – und manövrierte sich dabei ins Kiesbett, wo er steckenblieb und aufgeben musste.
Die Riesen-Blamage noch vor Beginn des Rennens. Videos von dem gescheiterten Befreiungsversuch gingen schnell viral. Und schon von den Rängen erreichte Stroll mächtig Häme. Die brasilianischen Fans skandierten laut «Drugovich!». Felipe Drugovich ist der Ersatzfahrer von Aston Martin – und Brasilianer.
Stroll selbst versuchte nach dem Rennen, den Zwischenfall wie folgt zu erklären: «Als ich die Bremse berührt habe, hatte ich sofort starkes Untersteuern und war von da an nur noch Beifahrer. Ich habe das so noch nie im Auto gespürt, vielleicht war es also ein Bremsversagen. Wir müssen uns das genauer ansehen.»
Auch Alonso hatte Bremsprobleme. Das könnte, neben den regnerischen Bedingungen, den eigentlichen Abflug also erklären. Warum Stroll dann allerdings ins Kiesbett fuhr, bleibt sein Geheimnis. Es hätte zwei asphaltierte Routen zurück zur Strecke gegeben.
Besonders bitter für die Aston-Martin-Mechaniker: Unter Hochdruck hatten sie vor dem Rennen den Boliden von Stroll repariert. Er war im Qualifying, das wegen des Regens am frühen Sonntagmorgen stattfand, auch schon abgeflogen. Die Arbeit «belohnte» Stroll mit dem Aus noch vor dem Rennen.
Stroll zur vergebenen Chance des Regenrennens, in dem es sogar zwei Alpines aufs Podium schafften: «In einem Rennen unter solchen Bedingungen ist alles möglich, also in Runde 1 raus zu sein, nervt.»
São Paulo-GP, Interlagos
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 2:06:54,430 h
02. Esteban Ocon (F), Alpine, +19,477 sec
03. Pierre Gasly (F), Alpine, +22,532
04. George Russell (GB), Mercedes, +23,265
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +30,177
06. Lando Norris (GB), McLaren, +31,372
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +42,056
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +44,943
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +50,452
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +50,753
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,531
12. Oliver Bearman (GB), Haas, +57,085
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:03,588 min
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:18,049
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1:19,649
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall
Nico Hülkenberg (D), Haas, Disqualifikation
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Nicht am Start
Alex Albon (T), Williams, Unfallschäden
WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0