Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Racing-Raritäten: Jäger des verlorenen Windschattens

Von Mathias Brunner
​Bei unserer jüngsten Ausgabe des Rätsels Racing-Raritäten ist eine typische Windschattenschlacht der 70er Jahre zu sehen. Wer ist hier abgebildet? Wo und wann ist das Foto entstanden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com.
Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Auflösung vom letzten Mal: Der Engländer Stephen South mit seinem McLaren-Ford beim Grand Prix der USA West in Long Beach 1980, er konnte sich fürs Rennen nicht qualifizieren.

Als Tipp hatten wir mit auf den Weg gegeben: Dieser Fahrer verschenkte eine grosse Chance, um eine andere zu nutzen – und dann ging alles schief.

Und das kam so: South wurde als britischer Formel-3-Champion von 1977 eine grosse Zukunft vorhergesagt, 1978 sass er im Formel-2-Renner und zeigte mit bescheidenen Mitteln von Raven Racing so gute Ansätze, dass ihn der spätere McLaren-Teamchef und -Mitbesitzer Ron Dennis für 1979 in seinen Project Four-Rennstall holte.

South bedankte sich für das Vertrauen mit dem Sieg in Hockenheim, drei Podestplatzierungen und dem sechsten Schlussrang in der Meisterschaft.

Der Mineralöl-Hersteller BP stellte die Weichen dazu, South im Toleman-Rennstall unterzubringen, aber dann ging alles schief. McLaren rief im Winter an, ob Stephen nicht einen GP-Renner testen wolle. Klar wollte South. Er vergass nur leider, die Toleman-Mannschaft davon in Kenntnis zu setzen. Als die vom Test in Le Castellet Wind kriegten, setzten sie South kurzerhand vor die Tür. South-Nachfolger Brian Henton wurde F2-Champion, der zweite Toleman-Fahrer Derek Warwick wurde Meisterschaftszweiter. Und South war talentierter als diese beiden.

Was wurde aus dem Gefeuerten? Er erhielt erneut einen Anruf von McLaren, um den verletzten Alain Prost zu ersetzen – der Franzose hatte sich bei einem Testunfall in Südafrika 1980 einen gebrochenen Knöchel zugezogen.

South reiste also nach Long Beach, konnte sich für den Grand Prix der USA West in Kalifornien aber nicht qualifizieren, während Stallgefährte John Watson Vierter wurde.

Schauspieler und Racer Paul Newman holte South daraufhin in seinen CanAm-Rennstall, und Stephen zeigte weiter Speed: Zweiter Platz in Mosport Park (Kanada), Pole und Führung in Road America, dann aber ein Dreher.

Im Training zum Rennen in Trois-Rivières (Québec) hatte South einen schweren Unfall, der linke Unterschenkel war so übel zugerichtet, dass den Ärzen nichts Anderes übrig blieb als die Amputation. Damit war die Rennkarriere von Stephen South beendet.

Damit zum neuen Rätsel: Eine typische Windschattenschlacht aus dem Motorsport Anfang der 70er Jahre. Wer führt auf diesem Bild den Pulk an?

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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