Formel 1: So fuhr Lando Norris zum Sieg

Lewis Hamilton nach Ferrari-Fiasko: Kein Vertrauen

Von Mathias Brunner
Reifenwechsel am Wagen von Lewis Hamilton

Reifenwechsel am Wagen von Lewis Hamilton

​Ferrari hat beim WM-Auftakt in Australien ein Sensations-Ergebnis versemmelt: falsche Reifenstrategie. So wurde Lewis Hamilton nur Zehnter, zum Schluss noch überholt von Oscar Piastri.

Bei einem so turbulenten Rennen wie dem Grossen Preis von Australien 2025 dreht sich alles ums richtige Timing. Und das hat Ferrari in Melbourne verpatzt. Oder besser: wieder einmal verpatzt.

Und das kam so: In Runde 44 des atemberaubenden WM-Laufs war erneut Regen da, beide McLaren, zuvor überlegen, rutschten von der Bahn, Norris tauchte sofort an die Box, Piastri strandete zunächst im Gras, Verstappen führte! Piastri schaffte es, sich aus dem Gras in der zweitletzten Kurve zu befreien und holte ebenfalls Intermediate-Reifen ab.

Damit war alles auf den Kopf gestellt: Verstappen nun 9 Sekunden vor Hamilton, dann Gasly, Tsunoda und Leclerc, alle auf Trockenreifen, aber der Regen nahm zu, RBR holte den Champion an die Box.

Ferrari pokerte: Die roten Renner blieben auf Slicks draussen, Verstappen kam auf P5 auf die Bahn zurück.

Dann Unfall von RBR-Fahrer Liam Lawson in Kurve 2, auch Gabriel Bortoleto neben der Bahn, wieder Safety-Car. Ferrari holte Hamilton und Leclerc nun endlich herein, Charles zuvor mit einem Dreher. Das Risiko, den Engländer und den Monegassen bei Regen mit Trockenreifen draussen zu lassen, bezahlte sich nicht aus. Einmal mehr hat Ferrari die Rennstrategie nicht perfekt auf die Reihe bekommen.

Lewis Hamilton hatte den grössten Teil des Rennens mit dem Kennenlernen seines Autos verbracht, einige Male wies er seinen Renningenieur Riccardo Adami höflich, aber bestimmt darauf hin, ihn, Lewis, bitteschön in Ruhe zu lassen.

Wir haben den Eindruck: Da suchen zwei helle Köpfe noch nach dem besten Weg, ideal miteinander zu kommunizieren.

Bei ganz schwierigen Bedingungen kam Leclerc mit dem Auto besser zurecht als Hamilton, der sich ganz kurz vor Schluss noch von Piastri überholen lassen musste.

Auf schmieriger Bahn wächst Hamilton normalerweise über sich hinaus, aber das ist dieses Mal nicht passiert, weil der Brite seinen Rennwagen erstmals auf nasser Bahn kennenlernen musste.

Lewis stuft sein erstes Rennen mit Ferrari so ein: «Ich hatte null Vertrauen heute, leider. Ich muss für das kommende Wochenende die Abstimmung meines Autos umkrempeln.»

«Ich vermisse Stabilität an der Hinterachse, vor allem beim Beschleunigen. Immer wieder brach der Ferrari aus. Ich wäre um ein Haar in den Mauern gelandet, einige Male!»

Auf den Funkverkehr zwischen ihm und Riccardo Adami angesprochen, sagt der siebenfache Weltmeister: «Riccardo hat einen prima Job gemacht. Wir lernen uns noch immer kennen. Wir werden uns heute Abend in Ruhe unsere ganzen Funksprüche ansehen und dann versuchen, daraus zu lernen. Ich bin einer, der nur dann viele Informationen übermittelt haben will, wenn ich sie unbedingt brauche.»

«Ich bin froh, dass ich es bei diesen Bedingungen überhaupt ins Ziel geschafft habe. Ich war nie neben der Bahn, ich hatte keinen Dreher, das ist nicht selbstverständlich. Aber wir waren nicht schnell genug. Im Ferrari schlummert mehr Speed. Der Teufel steckt wie immer im Detail, und es liegt an uns, mit einer besseren Abstimmung das Potenzial dieses Wagens auszuschöpfen.»


Australien-GP, Albert Park Circuit Melbourne

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:42:06,304 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,895 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +8,481
04. Alex Albon (T), Williams, +12,773
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +15,135
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +17,413
07. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +18,423
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,826
09. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +20,448
10. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +22,473
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +26,502
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +29,884
13. Esteban Ocon (F), Haas, +33,161
14. Oliver Bearman (GB), Haas, +40,351
Out
Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, Unfall
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Unfall
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Williams, Unfall
Jack Doohan (AUS), Alpine, Unfall
Isack Hadjar (F), Racing Bulls, Unfall


WM-Stand (nach 1 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Norris 25 Punkte
02. Verstappen 18
03. Russell 15
04. Albon 12
05. Antonelli 10
06. Stroll 8
07. Hülkenberg 6
08. Leclerc 4
09. Piastri 2
10. Hamilton 1
11. Gasly 0
12. Tsunoda 0
13. Ocon 0
14. Bearman 0
15. Lawson 0
16. Bortoleto 0
17. Alonso 0
18. Sainz 0
19. Doohan 0
20. Hadjar 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 27 Punkte
02. Mercedes 25
03. Red Bull Racing 18
04. Williams 12
05. Aston Martin 8
06. Sauber 6
07. Ferrari 5
08. Alpine 0
09. Racing Bulls 0
10. Haas 0





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