Indien-GP: Euphorie bereits verflogen?
Sameer Gaur
Ist die Formel-1-Euphorie in Indien bereits verflogen? Erstaunlich ist es schon: Das Land hat einen GP-Rennstall am Start (Force India) und einen Piloten obendrein (Narain Karthikeyan bei HRT). Und dennoch wurden bis zum 16. Oktober nicht einmal 30 Prozent der Eintrittskarten für den WM-Lauf auf dem «Buddh International Circuit» abgesetzt – und dies, obschon die Kartenpreise gesenkt wurden!
Sameer Gaur, Geschäftsleiter des Promoters «Jaypee Sports International», versucht, die Wogen zu glätten: «Im zweiten Jahr ist es immer schwierig. Die wahren Knacknüsse sind die Jahre drei und vier.»
2011 kamen rund 100 000 Fans, um sich das Rennen anzuschauen. Viele davon entschlossen sich spontan und kurzfristig zum Besuch. Darauf hofft Gaur erneut.
Am Fernsehen sahen sich 2011 32,7 Mio Inder den Grand Prix an (28 Prozent mehr als im Vorjahr, als sie noch keinen eigenen WM-Lauf hatten).
Jaypee Sports hat sich mit dem Rennen weit aus dem Fenster gelehnt: Die Firma hat 400 Mio Dollar für die Rennstrecke ausgegeben und bezahlt F1-Promoter Bernie Ecclestone eine Antrittsgebühr in Höhe von 30 bis 35 Mio Dollar pro Jahr. Bei weniger als 100 000 Fans wird diese Rechnung nicht aufgehen.