MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Melbourne: Die Opfer des abgebrochenen Qualifyings

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg pflügt durch den überfluteten Albert Park

Nico Rosberg pflügt durch den überfluteten Albert Park

Das Wetter bestimmte das Programm in Melbourne: Nach dem ersten Qualifying-Segment sorgte der australische Regen für einen frühen Feierabend.

Es war ein frommer Wunsch, den Pastor Maldonados Renningenieur Andrew Murdoch kurz vor dem Qualifying in Melbourne äusserte: «Fahr raus, dreh eine schnelle Runde und behalte das Auto auf der Strecke!» Der Brite hatte allen Grund zur Sorge, denn das Abschlusstraining wurde wie schon das dritte freie Training davor vom Regen bestimmt. Nach langem Warten durften die Formel-1-Piloten mit einer halben Stunde Verspätung ins Stechen um die Startaufstellung starten.

Maldonado brachte seinen FW35 zwar an einem Stück an die Box zurück, die schnelle Runde reichte jedoch nicht für den Sprung ins Q2. Der 28-Jährige aus Venezuela klagte: «Das Auto war unfahrbar, wir sind um zwei Jahre zurückgeworfen. Wir haben es nicht geschafft, den Williams auf diese Bahn abzustimmen, egal, ob es trocken oder nass ist.»

Viel Kleinholz
Es dauerte keine vier Minuten, bis der erste Schrott auf dem glänzenden Asphalt des Albert Park Circuits lag: Caterham-Neuling Giedo van der Garde, der schon am Vortag im Kies gelandet war, beschädigte sich bei einem Abflug in Kurve 2 den Frontflügel und musste im Schleichgang zur Box zurück. Der Niederländer, der später noch eine Pirouette drehte, erklärte zerknirscht: «Dort war eine Riesenpfütze. Heute Morgen konntest du dort noch easy durchfahren, jetzt offenbar nicht mehr. Nachher lag der Wagen nicht mehr gleich wie vorher und ich drehte mich noch einmal.»

Kurz darauf legte Lewis Hamilton einen halben Dreher hin, als er aus der zweiten Kurve heraus beschleunigte. Dabei beschädigte sich der 28-jährige Mercedes den Heckflügel an der rechten Seite. Felipe Massa war der Nächste, der im Ferrari ein Treffen mit der Streckenbegrenzung veranstaltete. Auch er musste nach seinem Abflug in der zwölften Kurve ohne Frontflügel an die Box zurückschleichen.

Eine Minute vor dem Ende des ersten Qualifying-Abschnitts verabschiedeten sich Caterham-Neuzugang Charles Pic und Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez. Der Mexikaner flog an der gleichen Stelle wie Massa ab und musste sich folglich mit dem 18. Startplatz begnügen. Auch die Schlusslichter von Caterham und Marussia blieben wie erwartet im ersten Qualifying hängen.

Fortsetzung folgt...
Auch nach Q1 musste sich das Formel-1-Fahrerlager in Geduld üben. Immer wieder wurde der Start zum zweiten Qualifying-Segment verschoben. Rennleiter Charlie Whiting erklärte: «Es ist nicht nur der Regen, nach dem ersten Qualifying-Segment lag auch viel Schrott auf und neben der Strecke, der weggeschafft werden musste.»

Red-Bull-Edelreservist Sébastien Buemi vermutet: «Ich glaube, die Autos haben sich in den letzten Jahren in eine Richtung entwickelt, die das Fahren im starken Regen immer schwieriger macht. Auch die Pirelli-Reifen neigen zum Aquaplaning.»Der ehemalige Toro-Rosso-Pilot (55 GP-Einsätze) weiss: «Die FIA ist in dieser Hinsicht sehr vorsichtig geworden. Für Charlie Whiting ist es nicht einfach: Jene Piloten, die ein gutes Auto im Regen haben wollen fahren, die anderen sagen, es sei zu gefährlich.»

Letztlich entschied sich die Rennleitung in Melbourne, den Rest des Stechens um die Startaufstellung zum ersten GP der Saison auf den nächsten Tag zu verschieben. Das bedeutet für die europäischen Formel-1-Fans eine weitere Nachtschicht: Um 1:00 Uhr MEZ wird das Qualifying fortgesetzt.

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