De la Rosa: «Chamäleon Alonso reisst alle mit»
Die spanischen Ferrari-Fahrer Gené, Alonso und de la Rosa albern herum
Im vergangenen Januar hat Pedro de la Rosa (42) einen Vertrag als dritter Mann von Ferrari unterzeichnet. Der WM-Elfte von 2006 (damals mit McLaren) und 105fache GP-Teilnehmer sagt bei den Kollegen der «Gazzetta dello Sport»: «Klar wusste ich, dass Ferrari der grösste Rennstall der Welt ist, aber erst jetzt habe ich begriffen, wieso das Team zum Mythos geworden ist.»
«Am Abend nach meiner Unterschrift im Januar habe ich von Fernando Alonso eine SMS erhalten. Fernando schrieb: «Jetzt wirst du lernen, wieso Ferrari das beste Team der Welt ist.» Nichts mehr. Inzwischen muss ich sagen – Fernando hat Recht.»
«Ferrari ist einfach ein weltweites Phänomen. Als mein Wagen beim Test in Jerez gebrannt hat, gingen die Bilder um die Welt. Das wäre mit keinem anderen Auto im Feld passiert. Ferrari hat eine ganz andere Gefolgschaft. Und die Atmosphäre in diesem Team ist einzigartig.»
Der in Zürich lebende Barcelonese lernt inzwischen fleissig italienisch, um sich noch besser ins Team zu integrieren. Und er hat seinen spanischen Landsmann Alonso näher kennengelernt.
«Als stärkste Eigenschaft von Fernando würde ich seine Fähigkeit bezeichnen, die Leute mitzureissen. Er geht mit seinem Umfeld sehr aufmerksam um, solche Männer willst du als Freunde haben. Ich glaube auch, dass er als Fahrer noch immer unterschätzt wird. Ich halte ihn wirklich für einen der grössten Piloten aller Zeiten. Es schaffte schon zu Kartzeiten das Gleiche wie Michael Schumacher – er hat mit unterlegenem Material alle anderen bezwungen.»
«Der eine Faktor ist ein Talent, das ihm in die Wiege gelegt worden ist. Der zweite herausragende Faktor ist für mich die Fähigkeit, sich veränderten Gegebenheiten anzupassen – wenn es zu regnen beginnt, wenn sich die Charakteristiken von Piste oder Reifen verändern. Er ist wie ein Chamäleon. Und er denkt ständig daran, wie er sein Auto verbessern könnte, auch beim Abendessen. Er lebt seinen Sport. Und das Gewinnen ist dabei elementar. Er wird dich nur dann herausfordern, wenn er weiss, dass er siegen kann. Er weiss beispielsweise, dass ich besser Squash spiele. Also würde er mich nie dazu auffordern, eine Partie spielen zu gehen.»