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Christian Horner: Brief an die FIA

Von Adam Cooper
Sauer: Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Sauer: Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärt in einem Brief an den Automobilweltverband FIA, warum der Reifentest Mercedes einen unfairen Vorteil einbrachte.

Post vom Weltmeister: Red Bull Racing erinnert den Automobilweltverband FIA mit einem Brief daran, dass die Formel-1-Teams verpflichtet sind, sich an das Reglement zu halten. Grund dafür ist der Streit um den «geheimen» Reifentest, den Mercedes zusammen mit Reifenausrüster Pirelli nach dem Spanien-GP auf dem Circuit de Catalunya durchgeführt hatte – und zwar mit einem  Silberpfeil Baujahr 2013. Das Problem: Das Reglement verbietet Testfahrten mit den aktuellen Formel-1-Rennern während der Saison.

Pirelli rechtfertigte den Test mit einer Ausnahme, die im Ausrüstungs-Vertrag enthalten ist. Darin erlaubt die FIA den Italienern einen zusätzlichen 1000-km-Test in einem aktuellen Auto. Die Einhaltung des Formel-1-Reglements ist dieser Klausel jedoch übergeordnet.

In einem Brief, den Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner an die FIA (und in Kopie an alle Teams) gesendet hat, betont das Weltmeisterteam noch einmal, wie ernst es die ganze Angelegenheit nimmt.

Horner schreibt: «Wir wollen klarstellen, dass sich unser Protest nicht gegen eine Drittpartei (einschliesslich des Reifenausrüsters) richtet. Denn es ist Sache des WM-Teilnehmers – unabhängig von Ausrüstungs-Verträgen – die Einhaltung des technischen und sportlichen Reglements sicherzustellen. Und in diesem Fall wurden die Regeln gebrochen. Für jeden Mitbewerber wäre ein Test im aktuellen Auto mit den aktuellen Piloten und Reifen, die in der aktuellen WM zum Einsatz kommen, ein enormer und unfairer Vorteil hinsichtlich Performance und Standfestigkeit. In unseren Augen ist das absolut inakzeptabel.»

Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery hatte in einer Telefonkonferenz noch einmal betont, dass der Reifentest nach dem Spanien-GP hauptsächlich die Entwicklung der 2014er-Mischungen zum Ziel hatte. Und dies, obwohl er im Rahmen des Monaco-Rennwochenendes eingeräumt hatte, dass ein Test der nächsten Reifengenerationen mit einem aktuellen Fahrzeug «sinnlos» wäre. Der Grund: 2014 beginnt mit den 1,6-Liter-V6-Turbos und einem erweiterten Energierückgewinnungssystem eine neue Antriebs-Ära, derzeit werden die Formel-1-Renner von 2,4-Liter-V8-Triebwerken angefeuert.

Hembery räumte ein, dass eine kleiner Teil der getesteten Reifen die Kevlar-Gürtelstruktur aufwies, die beim nächsten Rennwochenende in Montreal getestet und beim darauffolgenden Rennen in Grossbritannien zum Einsatz kommen soll. Die aktuellen Reifenmischungen wurden allerdings nicht getestet. Die Rivalen sind trotzdem überzeugt, dass sich Mercedes einen Vorteil durch den Test verschafft hat, unabhängig von den Reifen, die dabei eingesetzt wurden.»

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