Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Ferrari und Massa: Loyalität wichtiger als Resultate?

Von Mathias Brunner
Der Einsatz stimmt: Felipe Massa 2011 in Monte Carlo

Der Einsatz stimmt: Felipe Massa 2011 in Monte Carlo

Ferrari-Chef Luca Montezemolo stärkt seinem Piloten Felipe Massa den Rücken. Aber wäre es nicht Zeit für einen anderen Mann im Auto neben Fernando Alonso?

Die Formel 1 ist gnadenlos – einige wenig überzeugende Leistungen und schon wird jemand in Frage gestellt. Das gilt auch für einen elffachen GP-Sieger wie Felipe Massa (32), der 2008 um ein Haar Formel-1-Weltmeister wurde (den Titel holte Sekunden vor Schluss des WM-Finales in Brasilien Lewis Hamilton). Massa stand schon im vergangenen Jahr in der Kritik, aber die Entwicklung des 2012er Ferrari kam ihm entgegen: Zum Schluss der Saison hin steigerte sich der frühere Sauber-Fahrer markant, und auch die Saison 2013 begann solide – Vierter, Fünfter, Sechster in den ersten drei Rennen, erster Podestplatz seit 2011 in Barcelona. Seither jedoch ist der Wurm drin.

Massa hatte zwei Unfälle in Monaco, je einen in Montreal und Silverstone, einen Dreher im Nürburgring-GP. Aus den letzten vier WM-Läufen gab es nur zwölf Punkte. Das ist zu wenig.

Gemessen an Alonso fällt der Brasilianer deutlich ab – er kann nicht einmal die Hälfte der Punkte-Ausbeute des Spaniers vorweisen (57:123), 2012 waren es zu diesem Zeitpunkt nicht mal 20 Prozent (23:129). In den drei gemeinsamen Jahren ist der Abstand zu Alonso in der WM immer grösser geworden: 2010 holte Alonso 108 WM-Punkte mehr, 2011 waren es 139, 2012 sogar 156. Fernando erkämpfte während der gemeinsamen Zeit 38 Podestplätze, Massa acht. So muss sich Ferrari keine Hoffnungen auf den ersten Gewinn des Konstrukteurs-Pokals seit 2008 machen.

Immer wieder hiess es, Felipe Massa sei nach seinem schweren Unfall von Ungarn 2009 nicht mehr der Gleiche. Aber der Brasilianer hat mit starken Leistungen bewiesen, dass Speed und Einstellung stimmen. Nur kommen diese starken Vorstellungen nicht so regelmässig wie bei Alonso.

Ferrari-Chef Luca Montezemolo weiss, dass sein Fahrer Nestwärme braucht: «Felipe weiss, dass er unser komplettes Vertrauen besitzt. Über die Zukunft reden wir später.»

Vielleicht wird wirklich später geredet, nachgedacht wird aber schon heute. Innerhalb von Ferrari werden Stimmen lauter, wonach es nach acht Jahren Massa vielleicht an der Zeit wäre für frisches Blut.

Die Beförderung des jungen Jules Bianchi käme wohl zu früh: Der Franzose aus dem eigenen Nachwuchskader steckt mitten in seiner ersten Formel-1-Saison (bei Marussia).

Ein Mann, der sich aufgrund seiner Leistungen aufdrängt und dessen Name auch im Notizbuch von Lotus-Teamchef Eric Boullier fett unterstrichen ist – Nico Hülkenberg.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Lewis Hamilton (40) im Ferrari: Trübe Aussichten

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Fahrer über 40 sind gar nicht mal so selten. Ein wenig kniffliger wird es, wenn es um Podestränge, Siege oder WM-Titel geht. Lewis Hamilton steht vor der grössten Herausforderung seiner Karriere.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 23.01., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 23.01., 05:25, Sky Documentaries
    SIC - The Prince of MotoGP
  • Do. 23.01., 05:35, Motorvision TV
    Car History
  • Do. 23.01., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Do. 23.01., 07:00, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Do. 23.01., 07:45, Motorvision TV
    Isle of Man Tourist Trophy
  • Do. 23.01., 10:40, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Do. 23.01., 11:10, Motorvision TV
    On Tour
  • Do. 23.01., 12:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 23.01., 15:15, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.80 21011024 C2301054513 | 10