Hülkenberg hadert: «Es fehlte die Performance»
Nico Hülkenberg (re.) im Duell mit Kimi Räikkönen
Am Ende war Nico Hülkenberg schlicht chancenlos. Wieder einmal. Der Emmericher war mit großen Erwartungen zu Sauber gewechselt, die in der ersten Saisonhälfte oft bitter enttäuscht wurden. Doch auch nach der Sommerpause findet Hülkenberg das gleiche Bild vor: Der Schweizer Rennstall kommt nicht wirklich auf Touren und hängt im grauen Mittelmaß fest. Und Hülkenberg hat eigentlich andere Ansprüche. An sich selbst, aber auch an sein Team.
Nach einem 13. Platz beim elften Saisonrennen in Spa musste Hülkenberg dann auch gar nicht lange um den heißen Brei reden. «Ich hatte eine gute erste Runde, aber danach hat die Pace von Anfang an gefehlt. Das Auto war ziemlich schwer zu fahren. Schon das ganze Wochenende über haben wir keinen richtige Balance des Autos hinbekommen», sagte er.
Hinzu kam, dass die Reifen seines Sauber schnell abbauten und er deshalb früher in die Box kommen musste als geplant. Das ernüchternde Fazit: «Insgesamt muss man einfach sagen: Es fehlte heute die Performance.» Immerhin konnte er zu Beginn des Rennens Lotus-Pilot Kimi Räikkönen einige Runden lang in Schach halten.
Gutierrez hadert mit Strafe
Sein Teamkollege Esteban Gutierrez kam als 14. ins Ziel. Und war aufgrund der Tatsache, dass er im Gegensatz zu Hülkenberg (11.) als 21. ins Rennen gegangen war, letztendlich zufrieden. «Von Startplatz 21 aus musste ich einerseits angriffig fahren, gleichzeitig jedoch stets abwägen, wie stark ich attackieren konnte. Es war ein Balanceakt, die Reifen nicht zu überfordern. Das gelang mir recht gut», zog der Mexikaner Bilanz.
Allerdings gab es bei Gutierrez Probleme mit der Strategie. «Die Strategie, die wir geplant hatten, funktionierte nicht wie gewünscht, also disponierten wir um, jedoch war auch das nicht perfekt», so Gutierrez, der nach einer Durchfahrtsstrafe die Minimal-Chance auf den ersten WM-Punkt seiner Karriere begraben musste. Gutierrez drückte sich allerdings diplomatisch aus: «Die Entscheidung der Kommissare, mich wegen meines Überholmanövers an Pastor Maldonado zu bestrafen, respektiere ich, aber ich habe dazu eine andere Meinung.»
Gutierrez nimmt trotzdem etwas Positives aus Belgien mit. «Für mich persönlich ist es positiv, dass ich heute kämpfen und das Maximum aus dem Auto holen konnte. Jetzt müssen wir uns im Qualifying verbessern, denn ich glaube, dass wir durchaus das Potenzial besitzen, um WM-Punkte zu kämpfen», so der Mexikaner.
Und die Teamchefin? Konnte ihre Enttäuschung ebenfalls nicht verbergen. «Wir haben uns von diesem Wochenende mehr erhofft. Von der Performance her haben wir auf unsere direkten Konkurrenten aufgeholt, jedoch können wir das noch nicht in Punkte umsetzen », sagte Monisha Kaltenborn und kündigte an: «Wir müssen nun aufgrund der Daten verstehen, warum Nicos Performance während des Rennens nachgelassen hat. Esteban fuhr ein gutes Rennen, aber die Durchfahrtsstrafe beraubte ihn der kleinen Chance auf einen Punkt.»