Australien-GP: Wann kommt der Vertrag bis 2022?
Grün ist die Hoffnung: Der Australien-GP soll weitergehen
Tourismus-Ministerin Louise Asher redet nicht lange um den heissen Brei herum: Der Australien-GP in Melbourne hat 2013 den Steuerzahlen 50 Mio australische Dollar gekostet (33,7 Mio Euro). Das sind sechs Millionen Dollar weniger als im Jahre 2011. Der Grund für den gesunkenen Aufwand: Sparmassnahmen beim Veranstalter «Australien Grand Prix Corporation» (AGPC) sowie mehr Einnahmen duch den Verkauf von Eintrittskarten. Ingesamt wurden rund 40 Mio Dollar eingenommen. Seit Jahren monieren Opposition, Umwelt- und Verbraucherschützer die Verlust, aber für Frau Asher besteht kein Zweifel: das Rennen wird über den bestehenden Vertrag bis einschliesslich 2015 hinausgehen. Aber ist das so sicher?
Frau Asher führt aus: «Wir sind uns des hohen Aufwands bewusst. Allerdings belegen unsere Zahlen auch eindeutig, wie viele Menschen durch das Rennen in die Stadt kommen und dort Geld ausgeben. Ganz zu schweigen von der weltweiten Werbung für Melbourne und den Staat Victoria.
2013 sind 323.200 Menschen zur Rennstrecke gekommen, das ist der höchste Wert seit 2005. Die heutige Regierung strebt mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone eine vorzeitige Vertragsverlängerung an, in der Regel schliesst «Mr. Formula One» dabei Fünf- oder Siebenjahresverträge ab. Aber die heutige Regierung ist nur noch bis kommendes Jahr an der Macht, dann gibt es in Australien Neuwahlen.
Konkurrenz aus Sydney ist nicht zu erwarten. Frau Asher: «Der Minister von New South Wales hat mir klargemacht, dass es keine Projekte zu einem Grand Prix in Sydney gibt.»
Asher hat den Unternehmer Ron Walker gebeten, Verhandlungen mit Bernie Ecclestone aufzunehmen. Walker war die treibende Kraft, den Australien-GP von Adelaide nach Melbourne zu holen.
Dennoch ist die Weiterführung des Australien-GP nicht gesichert: Als Melbourne 1996 einen Vertrag erhielt, gab es nur ein anderes Rennen in asiatisch-pazifischen Raum, das war Japan. Nun sind es sieben (neben Australien sind das Malaysia, China, Singapur, Südkorea, Japan und Indien). Es hätten 2014 oder 2015 sogar acht sein können, doch Pläne für einen Thailand-GP in Bangkok mussten fallengelassen werden.