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Lewis Hamilton sauer: «Mercedes kann mehr»

Von Rob La Salle
Boxenstopp für Lewis Hamilton

Boxenstopp für Lewis Hamilton

Vor dem Rennen war Mercedes-Star Lewis Hamilton zugetraut worden, Sebastian Vettel den Sieg streitig zu machen. Davon konnte im Rennen keine Rede sein.

Der Schlüsselsatz von Lewis Hamiltons Südkorea-GP fiel in Runde 28. Der Enlgänder funkte seiner Truppe: «Wann holt ihr mich endlich rein? Diese Reifen sind ...» – das letzte Wort wurde von der TV-Zensur mit einem kurzen Bieber überlegt, weil auch Kinder Formel-1-Rennen gucken. Aber auch ohne Schimpfwort war den Zusehern klar: Die Reifen am Wagen des Formel-1-Champions von 2008 waren am Ende. Hamilton verlor viel Zeit und wurde noch rundenlang auf der Bahn gelassen.

Hamilton erklärt: «Im meinem zweiten Rennteil fuhr ich mit der mittleren Mischung, als plötzlich mein rechter Vorderreifen komplett einbrach. Wenn das passiert, beginnt die Reifentemperatur zu fallen, das Auto untersteuert und die Reifen blockieren ständig beim Bremsen. In diesen Runden war es wirklich schwierig, einen ordentlichen Rhythmus zu halten. Aber ich musste weiterfahren, bis ich eine bestimmte Runde erreicht hatte, bevor ich meinen letzten Boxenstopp einlegen konnte.»

Zu diesem Zeitpunkt konnten die Mercedes-Strategen nicht wissen, dass es noch eine Safety-Car-Phase geben würde. Hätte man Hamilton schon zu Beginn seiner Reifenprobleme an die Box geholt, hätte er (ohne Safety-Car-Phase) viel zu lange mit dem letzten Reifensatz fahren müssen.

Mercedes-Teamchef Ross Brawn vertieft: «Leider bekam Lewis nach ungefähr dreizehn Runden mit dem zweiten Reifensatz Schwierigkeiten. Er berichtete, dass sein rechter Vorderreifen nicht mehr richtig funktionierte. In diesem Moment mussten wir eine schwierige Entscheidung treffen: Ein zusätzlicher Stopp in Runde 22 hätte uns zu einer viel langsameren Drei-Stopp-Strategie gezwungen. Die Alternative war, Lewis mit freier Fahrt draussen zu lassen und zu versuchen, die Zielrunde für unsere Zwei-Stopp-Strategie zu erreichen. Wir entschieden uns für die zweite Variante, was für Lewis einige schmerzhafte Runden bedeutete, in denen er den Zeitverlust so gering wie möglich halten musste.»

Ergebnis: Statt um einen Podestplatz kämpfen zu können, musste sich Hamilton am Ende mit Rang 5 begnügen.

Lewis weiter: «Das war kein besonders guter Tag für uns. Ich habe das Gefühl, dass wir als Team mehr verdient gehabt hätten. Romain Grosjean überholte mich am Start und ich fand danach leider keinen Weg an ihm vorbei. Es schien, als ob wir heute weniger Traktion als andere Autos hatten. Nach der Safety-Car-Phase verloren wir leider im Traktionsduell gegen den Sauber von Nico Hülkenberg. Unser Auto war im Mittelsektor wirklich stark, aber leider waren wir auf den Geraden nicht schnell genug, um vorne zu bleiben. Ich hatte auch einen schönen Zweikampf mit Fernando Alonso. Aber es ist schwer zu verdauen, wenn es dabei nur um Platz 5 geht. Es war einfach kein gutes Rennen für uns.»

Nochmals Teamchef Ross Brawn: «Die Safety-Car-Phasen erleichterten den Schlussteil des Rennens im Hinblick auf die Reifen, aber leider konnte keiner unserer Fahrer viele Plätze gutmachen, da die Autos vor ihnen einen Traktionsvorteil hatten.»

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