Toro Rosso: Rätselhafter Defekt, von Sauber überholt
Daniel Ricciardo (links) im Kampf mit Kimi Räikkönen
Seit einigen Rennen steht Toro Rosso mit dem Rücken zur Wand. Der direkte WM-Gegner Sauber hat grosse Fortschritte gemacht, und das schlägt sich in den Ergebnissen nieder. Daniel Ricciardo wurde zwar in Monza guter Siebter, aber Nico Hülkenberg wurde dort Fünfter. Der Deutsche liess in Singapur Rang 9 folgen, während Toro Rosso leer ausging, nun errang Hülkenberg sogar einen vierten Platz in Südkorea, und Toro Rosso musste wieder einen Nuller schreiben. Damit ist der mühselig erarbeitete Vorsprung auf einen Schlag dahin: In der WM steht es zwar nun 31:31 zwischen den beiden Marken, aber weil Hülkenberg das bessere Einzelergebnis errungen hat (Rang 4 in Korea), liegen die Schweizer vorne.
Schlimmer noch: Die Toro-Rosso-Techniker mussten kurz vor Schluss des Rennens hier beide Autos aus dem Rennen nehmen – die Motoren drohten zu überhitzen, nachdem vorne links die Bremsbelüftung gebrochen war. Dadurch bekam der Motorkühler zu wenig Luft. Die genaue Ursache ist unklar. In Frage kommen für einen solchen Schaden der Bremsbelüftung nur: Beschädigung durch Trümmerteile (von denen gab es auf der Bahn genug, aber es wäre schon ein Riesenzufall, dass an beiden Autos genau das Gleiche passiert), Materialfehler oder Konstruktionsfehler. Toro Rosso ermittelt.
Teamchef Franz Tost fasst zusammen: «Wir haben Daniel als einzigen Fahrer im Feld mit der mittelharten Mischung ins Rennen geschickt, einfach weil wir etwas Anderes versuchen wollten. Bis zur Mitte des Rennens hat das gut funktioniert, Daniel konnte einige Ränge gutmachen. Aber die Safety-Car-Phase kam dann für ihn zum falschen Zeitpunkt. Wir wussten, dass er es am Ende auf den extraweichen Reifen nicht leicht haben würde. Dennoch hat er einen guten Job gemacht und seinen neunten Platz wie ein Löwe verteidigt. Zwei Runden vor Ende kam dann ein Defekt, aufgrund dessen wir beide Autos aus dem Rennen nehmen mussten.»