Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Südkorea-GP: Auch ohne Feuerwehrauto in Gefahr

Von Rob La Salle
Der skurrile Einsatz eines Feuerwehrautos wird Südkorea kaum den Grand Prix kosten. Das ständige Betteln um eine niedrige Antrittsgebühr schon.

Haben wir gestern Sonntag den letzten Grossen Preis von Südkorea erlebt? Selbst Dr. Won-Hwa Park, der Promoter des prestigearmen Rennens, muss zugeben: «Ich schätze die Chancen auf ein Rennen im kommenden Jahr auf 50:50 ein.»

Das Grundproblem: der Veranstalter musste 2012 einen operativen Verlust von 37 Mio Dollar hinnehmen. Daher wird Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone angefleht, mit der Antrittsgebühr herunter zu gehen. Doch auf diesem Ohr ist der Brite bekanntermassen halb taub.

Dr. Park: «Ich würde gerne daran glauben, dass wir auch kommendes Jahr die Formel 1 zu Gast haben dürfen. Denn wir haben viel Geld in den Bau der Anlage investiert.»

Die Stimmung im Land ist längst gegen das Rennen: Angeblich sind gestern mehr als 79.000 Fans zur Strecke gekommen. Wer auf den TV-Bildern die Tribünen sah, hält das für Wunschdenken. Die meisten Südkoreaner kritisieren offen die hohen Kosten und die mangelnde Werbung für das Land. Ein Grand Prix soll – wie jener in Singapur – Stadt, Region und Nation in die Auslage stellen. Niemand würde behaupten, dass dies in Südkorea funktioniert.

Das Rennen hat die Fans einfach nicht in den Bann gezogen – kein Wunder, hat man das Kunststück fertiggebracht, die Piste 400 Kilometer entfernt der Metropole Seoul zu platzieren. SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Der Grund dafür lag in der damaligen Regierung, die dem Süden des Landes etwas Gutes tun wollte. Doch kurz nachdem die Rennstrecke gebaut war, kam es zu einem Machtwechsel im Land, nun wollte niemand mehr etwas von enormen Investitionen in Süd-Jeolla wissen. Die Stadt, die rund um die Strecke hätte gebaut werden sollen, wird es nie geben.

Park beteuert: «Nach den früheren Verlusten haben wir die Lage finanziell jetzt im Griff.»

Auch daran glaubt keiner. Wenn dem so wäre, wieso wird dann Ecclestone ständig um eine Verringerung der Gebühr gebeten?

Das Rennen steht 2014 nur noch provisorisch im Kalender, als eines von 22 Rennen. Ecclestone weiss: Die Teams wollen die Kröte von 22 Läufen nicht schlucken, zwei müssen noch ausscheiben, denn im Sportreglement ist einer Obergrenze von 20 Grands Prix festgelegt.

In Südkorea liessen einige Teammanager wissen: Das Reiseprogramm für die ersten Rennen ist noch nicht in Form von nicht zurückerstattbaren Tickets gebucht, denn sie erwarten im ersten Teil (Australien, Malaysia, Bahrain, China und Korea) noch einige Wechsel.

Eine kleine Umfrage im Rahmen des vierten Südkorea-GP zeigt: die meisten GP-Insider tippen auf den Wegfall von Südkorea und New Jersey.

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