Stefano Domenicali: «Ich bin nicht das Problem»
Stefano Domenicali verteidigt sich
Vier Rennen sind in der Saison 2013 noch zu fahren und zum vierten Mal in Folge wird Ferrari hinter Red Bull Racing das Nachsehen haben. Ein Schuldiger muss her und besonders die italienischen Medien glauben einen gefunden zu haben: Teamchef Stefano Domenicali. Der findet aber nicht, dass jemand anders an seiner Stelle die Scuderia so einfach wieder zum Sieg führen könnte. «Sie könnten nicht Domenicali auswechseln und morgen gewinnen», sagte er der spanischen Zeitung AS.
«Klar könnte mein Boss mich feuern und wenn er es tut, wäre ich Ferrari immer dankbar. Wir haben in Italien aber ein Sprichwort: <Wenn du einen Weg verlässt, könnte der andere noch schlechter sein.> Das Problem ist nicht Domenicali.» Er sei der Erste, der morgens zur Arbeit käme und am Abend der Letzte, der nachhause gehe, betonte der 48-Jährige. «Wenn wir 2012 gewonnen hätten, wäre Domenicali ein Phänomen, er hätte seinen Job gut gemacht.»
Mit Stefano Domenicali als Teamchef verlor Fernando Alonso die Weltmeisterchaft 2010 und 2012 erst im letzten Rennen und ist auch in diesem Jahr WM-Zweiter. Die größten Probleme seines Teams 2013 seien technischer Natur gewesen, glaubt Domenicali. «Zu Beginn der Saison hatten wir ein Auto, das im Qualifying konkurrenzfähig war und eine gute Pace im Rennen hatte. Wir konnten es aber nicht richtig weiterentwickeln, denn manchmal brachten wir Entwicklungen, die das Auto verschlechtert anstatt verbessert haben.» Man hätte bei Ferrari aber alles getan, um dieses Problem zu lösen, erklärte er. Der Windkanal in Maranello sei modernisiert worden und man habe auch Techniker wie James Allison und Pat Fry engagiert, die als brillante Aerodynamiker bekannt sind.
Problem Nummer zwei in diesem Jahr seien die Reifen, sagte Domenicali weiter. «Seit der Änderung bei den Reifen konnten wir nicht mehr das Beste aus dem Auto herausholen, das wir hatten: Unsere Konkurrenzfähigkeit im Rennen und wir sind hinter die Konkurrenz zurückgefallen.»