Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Vettel auf Kurs: Zum zweiten Mal Bestzeit in Indien

Von Andreas Reiners
Titel im Blick: Sebastian Vettel

Titel im Blick: Sebastian Vettel

Der Weltmeister bleibt in Indien das Maß aller Dinge. Auch im zweiten Training düpierte der dreimalige Champion die Konkurrenz.

Früher Nachmittag vor den Toren Neu Delhis: 30 Grad Luft- und 40 Grad Streckentemperatur begrüßten die Piloten zum zweiten freien Training auf dem Buddh International Circuit. Und die Fahrer fackelten nicht lange. Nach wenigen Minuten waren nahezu alle Autos auf der Strecke, zu Beginn der 90-minütigen Einheit ausnahmslos auf den härteren Mediumreifen.

Kimi Räikkönen war am Vormittag mit vollem Tank extrem langsam unterwegs, im zweiten Training lief es für den «Iceman» im leichten Lotus von Beginn an besser. Ganz im Gegensatz zu Red Bull. Bei Vettel fiel nach wenigen Minuten mal wieder das KERS aus. Anweisung per Funk: Der Weltmeister sollte auf der Strecke bleiben, man wolle das Problem von der Box aus lösen. Die Bestzeit hatte Vettel zu diesem Zeitpunkt auch ohne das System zur Rückgewinnung kinetischer Energie hingelegt.

Rosberg: Probleme mit Übersteuern

Auch Mercedes hatte mit Problemen zu kämpfen, die vor allem bei Nico Rosberg ein großes Fragezeichen hinterließen. Im ersten Training hatte er bei seinem Mercedes Übersteuern. Nun das genaue Gegenteil, obwohl die Stuttgarter keine Veränderungen an den Silberpfeilen vorgenommen hatten. «Ich habe Untersteuern. Ich verstehe das nicht», sagte Rosberg über Funk.

Ein möglicher Grund: Je mehr Gummi sich auf der Strecke festsetzt, desto schneller wird sie. Nach gut einer halben Stunde zogen die Piloten die weichen Reifen auf. Und Vettel zauberte gleich eine neue Topzeit in den Asphalt: Der Heppenheimer war fast eine Sekunde schneller als die Konkurrenz. Nur sein Teamkollege Webber konnte da halbwegs mithalten.

Wir erinnern uns: Die Pole Positions 2011 und 2012 gingen an Vettel. Sieger 2011 und 2012: Vettel. Führender in allen Rennrunden bisher: Vettel. Und Schnellster in den letzten fünf Trainingessions: Vettel.

Sein Titelkonkurrent, wenn man bei 90 Punkten Rückstand noch davon sprechen kann, kam nicht wirklich in Fahrt. Fernando Alonso war ebenfalls knapp eine Sekunde langsamer als der Titelverteidiger. Vettel reicht ein fünfter Platz für seinen vierten Titelgewinn in Serie.

Hülkenberg Reifen werfen Blasen

Hülkenberg hatte derweil im Sauber Probleme mit Untersteuern. «Sollen wir was am Frontflügel verstellen?», fragte die Box. «Davon bin ich kein Fan», antwortete Hülkenberg. Und einige Runden später stellte er entsetzt fest, dass sein linker Vorderreifen eine starke Blasenbildung hatte. «Gott, das sieht ja furchtbar aus!», so der Sauber-Pilot.

Auch bei Vettel bauten die Pneus stark ab. «Nur damit du Bescheid weißt: Die anderen gehen zu den Longruns über. Und dein linker Vorderreifen baut nach sechs Runden extrem ab.» Vettels Antwort: «Bestätige. Starke Blasenbildung.»

Für Gelbe Flaggen sorgte mal wieder Williams. Nachdem sich in Japan bereits Pastor Maldonados Reifen verabschiedet hatte, funktionierte in Indien die Montage des rechten Vorderreifens nicht. Der Venezolaner verlor allerdings «nur» die Radmutter, musste aber abgeschleppt werden.

Interessant bezüglich einer möglichen Rennstrategie: Räikkönen fuhr den mit Abstand längsten Stint auf den weichen Reifen. «Wir wollen, dass du mit den weichen Reifen so lange fährst, bis du denkst, dass es nicht mehr sicher ist», gab es per Funk die Anweisung für den Finnen.

Knapp eine halbe Stunde vor dem Ende des Trainings probten die Teams die Longruns. An den Zeiten änderte sich nichts mehr. Vettel schaffte als einziger Fahrer eine 1:25er-Zeit (1:25,722). Sein Teamkollege Webber wurde erneut Zweiter, hinter dem Australier landeten Romain Grosjean (Lotus) und Hamilton, bei dem sich Umbauarbeiten am Mercedes doch noch auszahlten. Auf Rang fünf landete Alonso vor Rosberg. Hülkenberg wurde 14., zwei Plätze hinter Force-India-Pilot Adrian Sutil.

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