Formel-1-WM: Bleibt New-York-GP ein Traum?
In Austin kursierte die jüngste Version des Formel-1-WM-Kalenders 2014. Darin fehlen nicht nur die Rennen von New Jersey (gegenüber von Manhattan) und Mexiko-Stadt, sondern auch der unbeliebte Südkorea-GP. Damit wären wir bei 19 Läufen. Der Jersey-GP wäre damit zum zweiten Mal verschoben, und nicht wenige im Austin-Fahrerlager glauben – den Strassenlauf mit der berühmtesten Skyline der Welt im Hintergrund wird es überhaupt nie geben.
Chris Pook ist von solchem Gerede genervt. Der enge Vertraute von «Mr. Formula One» Bernie Ecclestone war der Macher hinter dem beliebten Strassen-GP von Long Beach (Kalifornien), der im Rahmen der Formel-1-WM und später als CART-, ChampCar- und IndyCar-Rennen ausgetragen wurde.
Chris Pook sagt hier in Austin: «Ich habe damals zweieinhalb Jahre gebraucht, um das Rennen in Long Beach auf die Beine zu stellen. Die meisten hielten mich für übergeschnappt und sagten mir einen Misserfolg vorher. Niemand hatte so etwas zuvor versucht, wir waren Pioniere. Die ersten Jahre waren brutal, aber dann hat sich das Rennen zu einem Klassiker entwickelt.»
Allgemein gilt mangelnde Finanzierung als Grund dafür, dass wir auch 2014 keinen Jersey-GP sehen werden. Aber Chris Pook differenziert: «Hier in Texas beispielsweise gab es einen Flecken Land, und damit hatte es sich. An der Ostküste müssen wir verschiedene Landbesitzer unter einen Hut bringen. Wir haben es mit zwei Städten zu tun, mit zwei Bundesstaaten. Jetzt könnte man fragen – okay, was haben Stadt und Staat New York damit zu schaffen. Aber die wollen wie Jersey, dass dieses Rennen kommt, ganz einfach deshalb, weil in New York verstanden wird, welchen Nutzen man aus solch einem Grossanlass ziehen könnte. Wenn wir das alles auf die Reihe bekommen, wird dieses Rennen ein Monster.»
Pook glaubt auch nicht, dass ein Rennen gegenüber von Manhattan dem Erfolg des Austin-GP etwas anhaben könnte. «Ganz im Gegenteil – ich bin überzeugt davon, dass die beiden Grands Prix voneinander profitieren würden. Ein Rennen bei New York erzeugt eine ganz andere Medienpräsenz. Sobald Blätter wie die «New York Times» über Formel 1 mehr schreiben oder das «Wall Street Journal» zieht die ganze Nation mit, einschliesslich des Fernsehens. Mehr Berichte im TV und in den Zeitungen bedeutet mehr Werbung für die Formel 1, und das käme auch Austin zu Gute.»