MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Sauber 2014: Mexikaner träumen von Pérez/Gutiérrez

Von Mathias Brunner
Indien 2012: Esteban Gutiérrez und Sergio Pérez als Sauber-Stallgefährten

Indien 2012: Esteban Gutiérrez und Sergio Pérez als Sauber-Stallgefährten

Viele Mexikaner träumen von einem Nationalteam und glauben: McLaren-Versager Sergio Pérez und Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez fahren 2014 für die Schweizer.

Für den früheren Formel-1-Fahrer Martin Brundle steht fest: «Selbst wenn er bei McLaren in Ungnade gefallen ist – ich bin davon überzeugt, dass Sergio Pérez in der Formel 1 bleibt. Ich höre von verschiedenen Teams, dass er mit einer stattlichen Geldsumme hausieren geht.»

Pérez wird für 2014 bei McLaren durch den jungen Dänen Kevin Magnussen ersetzt. Die Briten sagen, sie hätten sich von Sergio mehr erwartet. Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit – McLaren erlebt eine miserable Saison. Fakt aber ist, dass sich der junge Pérez nicht gegen Jenson Button durchsetzen konnte, und der eigene Stallgefährte bleibt immer die beste Messlatte, ungeachtet dessen, ob ein Auto konkurrenzfähig oder eine Gurke ist.

Niemand bei McLaren will dieses Thema ansprechen. Aber Martin Brundle ist nicht der einzige Insider im Fahrerlager, der glaubt: Der Traditionsrennstall war davon überzeugt, mit Pérez nicht nur einen Rohdiamanten zu erhalten, sondern mit Telmex auch einen Sponsor-Nachfolger für Vodafone. Das wird nicht passieren. Statt dessen mehren sich Gerüchte über mangelnde Zahlungsmoral der Mexikaner, so wie das im Umfeld von Sauber ebenfalls zu hören ist. Offiziell stellen sich sowohl McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh als auch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn schützend vor die mexikanischen Partner und verlieren kein schlechtes Wort über sie.

Weniger nachsichtig sind die mexikanischen Fans. Rund 40.000 davon sind zum «Circuit of the Americas» gereist, um Pérez und Gutiérrez im Einsatz zu sehen. Und sie schätzen die Leistungen ihrer Landsleute durchaus nicht nur durch Nationalstolz verklärt ein.

Andres Esperza aus Gutiérrez’ Heimatstadt Monterrey sagt: «McLaren war für Pérez eine Schuhnummer zu gross. Er ist noch zu wenig reif für ein Spitzenteam.»

Santiago Sanchez aus Mexiko-Stadt findet: «Ich zweifle nicht an Sergios Talent, aber ich frage mich, ob seine Arbeitsmoral auf dem Niveau von Vettel oder Alonso liegt. So lange er sich hier nicht verbessert, wird er aus seiner Begabung zu wenig machen.»

Alvaro Morales aus Guadalajara meint: «Ich fände es toll, wenn Sauber nicht nur das Schweizer Nationalteam wäre, sondern auch das mexikanische – wieso fahren die 2014 nicht mit Gutiérrez und Pérez?»

Aber Ramon Castillo aus Puebla gibt zu bedenken: «Ein junger Fahrer muss doch dem erfahrenen Teamkollegen ab und an einheizen, um auf sich aufmerksam zu machen. Wann haben wir das 2013 von Gutiérrez gegen Hülkeberg gesehen?»

Als Sergio Pérez damals zu McLaren wechselte, sagte mir ein Mitarbeiter von Sauber: «Pérez wird bei den Briten tüchtig auf die Welt kommen. Er wird merken, dass sein gottgegebenes Talent allein nicht reicht. Er war schon bei uns nicht der fleissigste Fahrer, das wird er sich bei McLaren ebenso wenig leisten können wie seine Leistungsschwankungen.»

Gibt es dennoch die Chance auf eine Rückkehr zu Sauber? Teamchefin Monisha Kaltenborn greift zu diesem Thema auf Stehsatz zurück: «Wir verhandeln mit verschiedenen Fahrern. Und wir werden zu gegebener Zeit etwas zum Aufgebot für 2014 sagen.»

Sauber hält es letztlich wohl mit dem grossen Enzo Ferrari, der durchaus skeptisch war, einen schon einmal engagierten Fahrer nach einer Pause erneut zu verpflichten: «Wenn meine Suppe einmal kalt ist, schmeckt sie nach dem Aufwärmen nicht besser.»

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