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Nigel Mansell: «Fahrer haben keine Ausflüchte mehr»

Von Agnes Carlier
Nigel Mansell war in Austin einer der Rennkommissare

Nigel Mansell war in Austin einer der Rennkommissare

Nigel Mansell erklärt, wie sich die Formel 1 seit der Zeit, als er sein letztes Rennen fuhr, verändert hat.

Nigel Mansell startete im Laufe seiner Karriere bei 187 Grands Prix, stand 32 Mal auf der Pole Position, feierte 31 Siege und stand 28 Mal als Zweiter oder Dritter auf dem Podium. Der heute 60-Jährige fuhr für Lotus, Williams, Ferrari und McLaren und gewann 1992 mit Williams die Weltmeisterschaft.

Er ist einer der wenigen Champions, die eine Auszeit von der Formel 1 nahmen und dann zurückkamen. Nigel Mansell startete 1994 mit Williams in vier Rennen und feierte beim Saisonfinale 1994 in Australien seinen letzten Sieg. 1995 startete er für McLaren bei zwei Rennen, zog sich dann aber endgültig zurück.

Als er 1993 in die amerikanischen CART-Serie wechselte, war er amtierender Formel-1-Weltmeister und wurde der erste Fahrer, der in seiner Debütsaison den CART-Titel holte. Dadurch wurde er auch der erste Pilot, der gleichzeitig Formel-1- und CART-Meister war.

Beim Grand Prix der USA in Austin war Nigel Mansell einer der Rennkommissare und erklärt im Interview, wieso er und seine drei Kollegen, Paul Gutjahr, Jose Abed und Tim Mayer am Samstag so viele Zwischenfälle untersuchen mussten, die auch Strafen für Fahrer zur Folge hatten.

Nigel, was ist am Samstag im Qualifying passiert? Wieso mussten die Rennkommissare so viele Zwischenfälle überprüfen?

Ganz ehrlich, wir waren am meisten überrascht. Wir haben eine Regel, dass wir nur etwas unternehmen, wenn wir Beschwerden von Teams bekommen. Am Samstag mussten wir erst eine Anfrage von Williams gegen Sauber und Williams und Force India gegen Marussia prüfen. Außerdem prüfen wir auch wenn ein Regelbruch vorliegt, wie zum Beispiel ein Getriebewechsel, oder wenn ein Team ein Auto auf die Strecke schickt, wenn die Ampel am Ende der Boxengasse auf Rot steht, oder wenn ein Auto ein anderes unter roten Flagge überholt. Wir sind aber nicht diejenigen, die beschließen, einen Fall zu untersuchen.

Was hat sich in der Formel 1 Deiner Meinung nach geändert, seit Du 1992 Champion warst, oder seit Deinem letzten Rennen am 15. Mai 1995?

Das ist eine lange Geschichte, aber um es kurz zu fassen und ohne zu sehr in Details zu gehen: Die ausgefeilte Technologie ist eine ganz eigene Disziplin. Die moderne Formel 1 ist viel fortgeschrittener als zu meiner Zeit. Wir haben im Kontrollturm fast dreißig oder vierzig Computer, auf denen wir Daten aus allen möglichen Quellen bekommen. Außerdem erklären uns die Ingenieure der Teams ganz genau, was passiert ist, wenn es einen Zwischenfall in Rennen gibt. Es ist faszinierend. Ich liebe diesen modernen technischen Aspekt des Rennsports.

Wie könnt Ihr sicher sein, was genau passiert ist und es exakt analysieren und verstehen?

Manchmal hat ein Ingenieur eine total andere Ansicht als das, was ein Fahrer erklärt und natürlich ist die Realität ganz anders als da, was ein Zuschauer im Fernsehen sieht. Wir können anhand der Daten sehen, was wirklich passiert ist. Wir können das Auto genau untersuchen. Wir können einen Teil des Autos untersuchen, vermessen und genau überprüfen. Die Daten lügen nicht und geben und präzise Informationen. Die <Liste an Entschuldigungen>, die wir in den guten alten Zeiten hatten, als ich noch fuhr, gibt es einfach nicht mehr. Alles, was ein Fahrer sagt, kann genau überprüft werden...

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