Nürburgring: Rettung durch Bernie Ecclestone?
Bernie Ecclestone
Für den Nürburgring könnte es doch noch ein Happy End geben. Und was wäre das für eine Geschichte: Offenbar hat Formel-1-Boss Bernie Ecclestone die Rettung des insolventen Traditionskurses zur Chefsache erklärt. Ecclestone ist mitten im laufenden Bieterverfahren überraschend als ernsthafter Kaufinteressent eingestiegen.
«Wir haben ein Angebot gemacht und wir warten nun, ob es akzeptiert wird», sagte Ecclestone in einem gemeinsamen Interview mit dem Handelsblatt und der Wirtschaftswoche. «Wir glauben, dass wir für die Rennstrecke mehr leisten können als jeder andere. Schon in den nächsten Wochen könnte es eine Einigung geben», hofft Ecclestone.
Die Kehrtwende überrascht allerdings. Noch im Sommer hatte der 83-Jährige erklärt, ein Kauf würde sich nicht lohnen. «Wir wollen sicherstellen, dass es auch in Zukunft jedes Jahr ein Formel-1-Rennen in Deutschland gibt», sagte Ecclestone. Die Rennen in Deutschland finden abwechselnd in der Eifel und auf dem Hockenheimring statt.
Ob Ecclestone, der im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen rund um den Verkauf der Formel 1 an den Finanzinvestor CVC im Jahr 2005 unter Beschuss steht, nun für die Formel-1-Gesellschaft oder als Privatmann bietet, blieb zunächst ebenso offen wie die Frage, ob es der 83-Jährige nur auf die Rennstrecke selbst oder auch auf die Infrastruktur rundherum abgesehen hat. Potenzielle Käufer können für den gesamten Komplex oder für einzelne Teile bieten. Die Sanierer des Rings erhoffen sich einen Kaufpreis von mehr als 100 Millionen Euro.
Zuletzt war der ADAC aus der zweiten Runde des Bieterverfahrens um die insolvente Nürburgring-Rennstrecke ausgeschieden. Der deutsche Automobilclub hatte einen zweistelligen Millionenbetrag geboten, was von den Insolvenzverwaltern mit Hinblick auf höhere Gebote abgelehnt worden ist. Welche Bieter noch im Rennen um den Ring sind, ließen die Insolvenzverwalter weiter offen. Auch ein Gebot Ecclestones wollten sie nicht kommentieren.