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Felipe Massa will Schumi besuchen – was erwartet ihn?

Von Mathias Brunner
Felipe Massa und Michael Schumacher

Felipe Massa und Michael Schumacher

Felipe Massa (34) hat sich wochenlang zuhause in Brasilien von den Strapazen einer langen Saison erholt. Nun weilt der elffache GP-Sieger wieder in Europa: zu einem schweren Gang.

Es geht beim Europabesuch nicht nur um seinen neuen Rennwagen, mit dem Felipe Massa ab dem 28. Januar in Jerez die Wintertests beginnen will. Gerade Massa weiss nach seinem schweren Unfall in Ungarn 2009, wie zerbrechlich das Leben sein kann. Er will möglicherweise noch in dieser Woche Michael Schumacher in der Uniklinik von Grenoble besuchen und seinem früheren Ferrari-Stallgefährten sowie seiner Familie Kraft schenken. Es wird ein schwerer Gang, denn der neue Williams-Mercedes-Fahrer weiss: Keine neuen Nachrichten aus Grenoble, das bedeutet – Schumi ist noch immer in kritischem Zustand.

Es ist eine naheliegende Entscheidung, seinen verletzten Freund in Grenoble zu besuchen, aber es wird ein schwerer Gang. Das merkte vor kurzem auch Philippe Streiff, seit einem Testunfall in Brasilien 1989 im Rollstuhl. Der Franzose, auch er seit Jahren mit Michael Schumacher befreundet, war aus Paris nach Grenoble gereist, um Schumi zu sehen. Aber ihm wurde nach kurzer Zeit mulmig: «Ich spürte, welche Last auf Corinna Schumachers Schultern liegt. Und auf einmal fand ich, dass ich im Rollstuhl vielleicht nicht den richtigen Anblick biete, um ihr Mut zu machen. Ab da wolle ich einfach nur noch nach Hause.»

Wie bei Streiff werden auch bei Massa die Bilder des eigenen Unfalls zurückkommen. Felipe wurde damals auf dem Hungaroring von einer Schraubenfeder aus dem Heck von Rubens Barrichellos Rennwagen getroffen und erlitt eine Schädelfraktur. Beim Aufprall verschluckte er seine Zunge und wäre um ein Haar erstickt.

Felipe Massa weiss nicht, was ihn am Krankenbett von Schumacher erwartet. Für jeden, der auf einer Intensivstation ans Bett eines Verwandten oder Freundes tritt, erwartet ein schwer verdaulicher Anblick. Wir sind aber sicher, dass Massa die richtigen Worte bei Familie Schumacher finden wird. Und er spricht allen Schumi-Fans aus der Seele, wenn er sagt: «Michael ist stark, er schafft das!»

Schon beim eigenen Kartrennen vergangene Woche in Brasilien zeigten Massa und die anderen früheren Kollegen von Schumi viel Solidarität. Mehr dazu lesen Sie HIER!

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