Nico Hülkenberg: «Eine Ungewissheit wie noch nie»
Nico Hülkenberg freut sich auf seine neuen Aufgaben
Wie schnell die Zeit vergeht: Eben erst, so haben wir den Eindruck, waren wir bei den letzten beiden WM-Läufen der Saison in Austin und Interlagos, dann, wusch, die Feiertage, und schon in zwei Wochen knurren die neuen Formel-1-Motoren in Jerez. Wie ist es in dieser Zeit Nico Hülkenberg ergangen?
«Die Feiertage verbringt ein Formel-1-Fahrer auch nicht anders als die meisten anderen Menschen», sagt der 26-Jährige. «Ich war bei meinen Eltern, ganz klassisch. Es hat gut getan, die Füsse etwas hoch zu lagern und die Batterien wieder aufzuladen.»
Vieles ist vor der 2014er Saison für Nico vertraut, Anderes ist neu: bei Force India kennt er von seinen beiden Jahren zuvor (2011 als Testfahrer, 2012 als Racer) die meisten Angestellten. Dafür fehlt ein Mann: sein Physiotherapeut Florian Eschrich hat sich dazu entschlossen, einen anderen Weg zu gehen.
Nico: «Ich könnte jetzt aber nicht sagen, dass meine Vorbereitung auf die Saison anders wäre. Ich habe einen Nachfolger gefunden, und ich bereite mich so intensiv vor wie in den Jahren zuvor.»
Eine alte Faustregel im Formel-1-Sport: In den ersten Rennen, wenn die Konkurrenz vielleicht noch nicht alle Probleme gemeistert hat, sind WM-Punkte einfacher zu holen als im späteren Verlauf der Saison.
Nico dazu: «Es ist aber nicht nur wichtig, in Topform nach Australien zu reisen. Es ist auch wichtig, das ganze Jahr über ein bestimmtes Niveau zu halten. Die Saison 2013 war ein gutes Beispiel dafür – die Form einiger Rennställe hat im Laufe des Jahres stark variiert.»
Sauber beispielsweise begann schwach, legte dann aber mächtig zu. Dank einiger bärenstarker Leistungen von Hülkenberg war somit noch WM-Rang 10 für den Emmericher drin, seine bislang beste Schlussplatzierung in der Formel 1.
Nico über die Saison 2014: «Letztlich weiss keiner so genau, was auf uns zukommt. Da gibt es sehr viele Fragen und sehr wenige Antworten. Vielleicht erahnen wir beim ersten Test einen Trend, aber ich bin mir nicht mal sicher, ob das erste Rennen in Australien der richtige Indikator dafür ist, was in der kommenden Saison Sache sein wird. Ich glaube, das ist überhaupt noch nie vorgekommen im GP-Sport – dass wir so kurz vor der Saison so vielen Ungewissheiten entgegen treten. Das ist eine gewaltige Herausforderung, aber auch eine grosse Chance.»
Etwas anderes hat sich nicht geändert für Nico: auch 2014 fährt er an der Seite eines Mexikaners, allerdings nicht mehr neben Esteban Gutiérrez, sondern neben Sergio Pérez.
Hülkenberg weiter: «Das wird interessant. Wir haben beide vier Jahre Erfahrung in der Formel 1, also kann man sagen, dass wir in einem ähnlichen Stadium unserer Karriere sind. Beide werden davon profitieren, dass wir uns gegenseitig anstacheln, und genau so soll es auch sein.»