Team mit Tony Stewart? Gene Haas bestätigt Bewerbung
Seit dem Kollaps des «Hispana Racing Teams» Ende November 2012 ist der zwölfte Teamplatz in der Formel 1 verwaist. Jean Todt, Präsident des Autoverbands FIA, und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone wissen, auch vor dem Hintergrund der Finanzprobleme des halben Startfelds: der Grand-Prix-Sport braucht dringend Blutauffrischung. Aus diesem Grund hat die FIA für die Saison 2015 den Platz des zwölften Teams zur Bewerbung ausgeschrieben, und einer, der darauf reagiert hat, ist Gene Haas, wie der US-Amerikaner bestätigt.
Der NASCAR-Teambesitzer (zusammen mit Superstar Tony Stewart) erklärt: «Ja, es stimmt, dass «Haas Racing Developments» den Antrag auf eine Lizenz gestellt und sein Interesse signalisiert hat. Wir befinden uns mitten im Auswahlprozedere der FIA und werden zu gegebener Zeit mehr Informationen preisgeben.»
Gene Haas (mit dem früheren IndyCar-, Formel-1- und NASCAR-Teamchef Carl Haas nicht verwandt) gilt in den USA als medienscheu. So bleibt unbestätigt, dass Günther Steiner – der frühere Technikchef von Red Bull Racing – Formel-1-Projektleiter ist. Der Südtiroler selber gibt sich schmallippig: «Zusätzlich zur Erklärung von Gene gibt es derzeit nichts weiter zu sagen.» Mehr zu reden gab es bei seinem Besuch in Austin vom vergangenen November. Im Fahrerlager vor dem USA-GP frischte Steiner alte Kontakte zu Ferrari auf.
Es bleibt unklar, ob Haas-Geschäftspartner Tony Stewart (2011 eroberten sie gemeinsam den Sprint-Cup-Titel) beim GP-Abenteuer eine Rolle spielt.
Die Rennabteilung von Haas in Charlotte ist derzeit im Ausbau, um sich für das Formel-1-Engagement fit zu machen. Dabei werden sie auch Besuch von FIA-Offiziellen erhalten. Eine Blamage wie bei der Formel-1-Totgeburt USF1 kann sich der Autoverband nicht noch einmal leisten. Haas besitzt aber auch ein Werk in Brüssel, das als Europa-Basis des neuen Teams dienen kann.
Haas gründete 1983 die Firma «Haas Automation», 30 Jahre später ist sein Unternehmen der grösste Hersteller von Computer-gesteuerten Werkzeugmaschinen der westlichen Welt.
Bis zum 10. Februar müssen die Bewerber (neben Haas angeblich der frühere Formel-1-Teamchef Colin Kolles sowie der Serbe Zoran Stefanovich) beim Autoverband Finanzsituation und Geschäftspläne unterbreiten. Ende Februar will die FIA dann darüber informieren, ob es ab 2015 tatsächlich ein zwölftes Formel-1-Team geben wird.
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