Hamilton: «Es ist unser Job, schnell zu fahren»
An seinem zweiten und letzten Arbeitstag in Jerez legte Lewis Hamilton 62 Runden zurück und landete mit einer Zeit von 1:23.952 auf Platz 3 der Zeitenliste. Am Nachmittag war für den Briten aber etwas verfrüht Feierabend, nachdem eine Aufhängung an seinem Silberpfeil gebrochen war und er sich ins Aus drehte. Der 29-Jährige war mit den Fortschritten, die er und sein Team bisher gemacht haben, sehr zufrieden.
«Momentan sind wir ganz sicher glücklich. Wir haben durch all die harte Arbeit, die das Auto hierher gebracht hat, Stärke in Team gezeigt und haben uns nach dem Problem vom Dienstag wieder erholt», sagte Hamilton am Abend. «Dann raus zu fahren und gestern 97 Runden und heute 62 zu fahren, ist eine riesige Leistung für alle Beteiligten. Es ist zu diesem Zeitpunkt wichtig, Zuverlässigkeit zu beweisen und jede Runde ist wertvoll, da das eine große Herausforderung für jedes Team ist.»
Er sei sehr zuversichtlich nach den bisherigen Testtagen, fuhr der Brite fort. «Jeder Tag auf der Strecke ist einen weiterer Schritt nach vorne, in den kommenden Wochen und Monaten liegen aber noch so viele Herausforderungen vor uns, da müssen wir einfach einen Schritt nach dem anderen machen.»
In diesem Jahr sei alles etwas anders als gewohnt, bestätigte der Mercedes-Pilot. «Die Reifen sind ein wenig besser als letztes Jahr, die halten länger. Man kann damit vielleicht 30 Runden fahren und sie bauen weniger ab, obwohl sie natürlich auch überhitzen können, wie jeder Reifen.» Dadurch, dass das Anblasen des Diffusors in diesem Jahr nicht mehr möglich sei und der untere Teil des Heckflügel fehle, hätten die Autos einiges an Abtrieb eingebüßt, fuhr Hamilton fort.
«Daher ist das Heck viel instabiler und die Räder drehen leichter durch, weil das Drehmoment größer ist», sagt er weiter. «Wenn man bisher in den Kurven im zweiten oder dritten Gang gefahren ist, dann fährt man jetzt im vierten oder fünften. Dinge wie das Brake-by-Wire-System und die Armaturentafel auf dem Lenkrad brauchen alle noch etwas Feinabstimmung, da es ziemlich neue Konzepte sind. Dann gib es den Turbolader, das ERS, es ist alles so komplex, weit mehr als alles, was wir bisher hatten. Als Fahrer muss man sich mit viel mehr Funktionen befassen als je zuvor.»
Die Probleme, die einige Teams heimsuchen, seien ein Beweis dafür, wie schwierig das neue Reglement für alle sei und, dass alles passieren könne, egal bei welchen Team, meinte Hamilton. «Ich liebe es aber trotzdem, Formel-1-Autos zu fahren. Es ist mir egal, ob es ein V10, V8 oder V6 ist. Solange es jede Menge Power hat, werde ich es immer lieben. Wir sind schließlich Rennfahrer und unser Job ist es, so ziemlich alles zu fahren, was schnell ist!»