Nürburgring: Mammut-Prozess geht weiter
Prominenter Zeuge im Nürburgring-Prozess: Der frühere sächsische Ministerpräsident und Ex-Finanzminister Georg Milbradt sagt aus
Noch ist kein Ende im Nürburgring-Prozess abzusehen. Das Koblenzer Landgericht wird sich auch noch Georg Milbradts Aussage anhören müssen. Der frühere sächsische Ministerpräsident und Ex-Finanzminister wird auf Antrag des wegen Untreue angeklagten Ex-Finanzministers Ingolf Deubel als Sachverständiger aussagen.
Wie die Rhein-Zeitung berichtet, soll die Zeugenaussage des heute an der Uni Dresden als Professor für Volkswirtschaftslehre tätigen Finanzexperten voraussichtlich am 17. Februar stattfinden. Der SPD-Politiker Deubel erklärte, Milbradt sei «der Beste», der die Strukturförderung sowie die Aufgabe der Förderbanken in Bund und Länder in Praxis und Theorie erläutern könne.
Konkret soll es um die 85,5 Millionen Euro gehen, welche die Landesförderbank ISB dem in Geldnöte geratenen Investor Kai Richter über stille Einlagen gewährt hatte, um einen Baustopp beim millionenschweren Ausbau des inzwischen insolventen Rings zu verhindern. Das Land bürgte voll für diese Stütze, um das wichtige Strukturprojekt nicht zu gefährden, wie die Landesregierung argumentierte.
Deubel wird der Untreue angeklagt, zwei Bankverantwortlichen wird Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Absicherung der Finanzierung bei einer Pleite von Richter einen Schaden von mindestens 7,9 Millionen Euro hätte verursachen können. Die Angeklagten bestreiten dennoch jedes Prüfversäumnis.
TV-Tipp
Am Freitag, 31. Januar 2014, zeigt der TV-Sender WDR um 20.15 Uhr die Dokumentation «Geheimnis Nürburgring». Darin erinnert sich Gisela Herbstrith, die 91-jährige Tochter des Nübrurgring-Gründers Dr. Otto Creutz, an die Anfangszeit. Die Sendung wird am Samstag, 1. Februar 2014, um 12.45 Uhr wiederholt.