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Rob White (Renault): «Haben sehr viel Zeit verloren»

Von Vanessa Georgoulas
Rob White (rechts) muss sich derzeit viel Kritik anhören - auch von Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost

Rob White (rechts) muss sich derzeit viel Kritik anhören - auch von Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost

Rob White, der Technikchef der Formel-1-Motoren von Renault, spricht im Interview über die Probleme von Weltmeister Red Bull Racing und Co.
Die Renault-Teams kamen in dieser Woche nur wenig zum Fahren. Was hat die zeitraubenden Probleme verursacht?

«Es wurden nicht genug Runden gedreht, und diejenigen, die gefahren werden konnten, wurden nicht auf einem akzeptablen Leistungsniveau absolviert. Der Grund dafür ist kompliziert: Es handelt sich nicht um eine einzelne Komponente oder ein Teilsystem, das spezifisch Probleme macht. Einige Dinge, die miteinander zusammenhängen, waren problematisch. Davon waren vor allem die Kontrolle und der Betrieb verschiedener Teilsysteme der Antriebseinheit betroffen. Wir hatten zum Beispiel am ersten Tag ein Problem mit einem Teil des Energiespeichers, das nicht direkt mit der Batterie oder deren Betrieb zu tun hatte. Schuld war die Elektronik, die am gleichen Platz wie die Energiespeicherung untergebracht ist. Danach hatten wir Probleme mit dem Turbolader und dem Druck-Kontrollsystem, das sich auf die Motorenmanagement-Systeme auswirkte. Dies führte wiederum zu mechanischen Problemen.

Welche Verbesserungen wurden schon in Jerez vorgenommen?

Wir haben zwischen dem ersten und zweiten Testtag mit der Hilfe von Red Bull Racing eine neuere Hardware-Version eingebaut, die das Problem mit der Energiespeicherung lösen sollte. Diese blieb dann für den Rest des Tests drin. Parallel zum Jerez-Test hat das Ingenieursteam im Motorenwerk in Viry Prüfstand-Tests durchgeführt, um die Probleme, die an der Strecke aufgetaucht sind, zu untersuchen. Wir haben wahrscheinlich das Grundproblem unserer Turbo-Kontrollprobleme identifizieren können und einige Lösungen gebracht, die am Ende des dritten Testtages in die drei Autos für den letzten Testtag eingebaut wurden. Das bietet uns eine rudimentäre Grundlage, auf der wir nun aufbauen können.

Wieso traten diese Probleme erst auf der Strecke und nicht schon auf dem Prüfstand auf?

Wir dachten natürlich, dass unsere ursprüngliche Anordnung den Anforderungen auf der Strecke gewachsen sei, was sich hinterher als falsch herausstellte. Auf dem Prüfstand traten kaum Probleme auf. Wir wissen nun, dass der Unterschied zu den Tests auf der Strecke grösser als erwartet ist. Das heisst, unsere ersten Eindrücke waren unvollständig. Natürlich haben uns die vielen Probleme frustriert, denn wir wollten, dass die Autos möglichst viel fahren.

Hat Renault aus den wenigen Testrunden, die gedreht wurden, überhaupt etwas gelernt?

Absolut, in dieser Phase zählt jeder Kilometer. Wir haben auch herausgefunden, dass die Autos nicht auf dem richtigen Leistungsniveau sind. Wir liegen weit hinter dem geplanten Programm zurück – das liegt vor allem an den vielen Zwischenlösungen, die wir finden mussten – doch jede Information ist nützlich. Mit der Problembehebung haben wir uns weiter als geplant von unserer ursprünglichen Konfiguration entfernt, und das führte zu relativ langsamen Rundenzeiten. Doch die Tests haben uns ein sehr viel besseres Verständnis über die zu lösenden Probleme verschafft. Wir erwarten, dass wir beim nächsten Saisontest in Bahrain eine bessere Lösung bereit haben.

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