Schwule Liebe: Lotus löst Twitter-Skandal aus
Sonst traut sich Lotus mehr
«Wir entschuldigen uns in aller Form für die nicht autorisierte Meldung, die auf unserer Twitter-Seite veröffentlicht wurde, und wollen nun sicherstellen, dass sich dies nie wieder wiederholt.» Mit dieser kurzen Meldung verspielte sich das populäre Lotus-Team viele Sympathien in seiner Twitter-Gemeinde. Denn bei der unautorisierten Meldung handelte es sich um einen Tweet, in dem Glückwünsche für die Wintersport-Athleten in Sotschi mit einem Foto zweier sich küssender Männer verknüpft wurden – ein Fingerzeig auf die schwierige Situation, in der sich Homosexuelle in Russland befinden.
So hat das russische Parlament im Juni vergangenen Jahres ein Gesetz verabschiedet, das internationale Proteste auslöste. Der Grund: Wer im heutigen Russland im Beisein von Kindern positiv über gleichgeschlechtliche Liebe spricht, riskiert hohe Geldstrafen!
Zahlreiche Künstler, Politiker, Sportler und Verbände haben deshalb zum Boykott der Olympischen Winterspiele aufgerufen. Heute, Freitag, schloss sich mit Google eine wirtschaftlich gewichtige Stimme dem Protest an.
Der Suchmaschinen-Riese tauchte sein Logo auf der Suchseite in Regenbogen-Farben. Dazu wurde aus der Olympischen Charta zitiert: «Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Im Sinne des olympischen Gedankens muss jeder Mensch die Möglichkeit zu dessen Ausübung ohne Diskriminierung jeglicher Art haben. Dies erfordert gegenseitiges Verständnis im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay.»
Dass der Humor des sonst so offenen und kecken Lotus-Teams bei der politischen Kritik an Russland aufhört, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass mit der Yota Devices Company ein russisches Unternehmen eine Minderheit am Rennstall aus Enstone erworben hat.