Coulthard: Vettel unter Druck, Alonso vor Räikkönen
Zwei, die sich mögen: Sebastian Vettel und David Coulthard albern herum
Nein, es läuft derzeit nicht gut bei Red Bull Racing. Und natürlich macht sich Sebastian Vettel Sorgen darüber, ob unter diesen Vorgaben der fünfte Formel-1-WM-Titel in Serie machbar ist. Einer, der das Team und auch den Heppenheimer ausgezeichnet kennt, ist David Coulthard. Der Schotte fuhr selber von 2005 bis 2008 für RBR und ist dem Hause Red Bull eng verbunden geblieben: in Monaco 2006 holte er den ersten Podestplatz von Red Bull Racing, das hat ihm die Truppe nie vergessen.
Coulthard, WM-Zweiter 2001 hinter Michael Schumacher, sagt weiter: «Für mich ist Red Bull Racing als Champion automatisch WM-Favorit. Sie haben den besten Designer, genügend Budget, einen vierfachen Weltmeister, einen hungrigen Jungen, ein stabiles Management. Aber natürlich können sie vom Thron geschubst werden. Die umwälzende Veränderung im Reglement ist der richtige Anlass dazu.»
Coulthard über das neue Fahrerduo von Red Bull Racing: «Wenn ich mir die neue Fahrerpaarung von RBR angucke, dann sehe ich Sebastian Vettel eher unter Druck als Daniel Ricciardo. Denn als Neuling hat Daniel nichts zu verlieren. Wenn er Sebastian einheizen kann, dann werden die Leute seinen Speed loben. Wenn er Vettel unterliegt dann werden die Leute sagen: Hey! Was wollt ihr denn? Immerhin ist Sebastian der Weltmeister.»
Der 13fache GP-Sieger Coulthard kann sich nicht der Meinung von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone anschliessen, der eher Nico Rosberg als Mercedes-Weltmeister sieht, nicht Lewis Hamilton. David: «Lewis ist ein Weltklassefahrer. Wieso sollte er sich den neuen Voraussetzungen nicht anpassen können? Sein Sieg in Ungarn hat bewiesen, dass er mit abbauenden Reifen umgehen kann, dass er schnell und doch überlegt fahren kann. Wenn Mercedes Hamilton das Auto dazu gibt, kann er ein Wörtchen um den Titel mitreden, keine Frage.»
Und wie sieht Coulthard das pikante Ferrari-Duell zwischen Fernando Alonso und Kimi Räikkönen?
David: «Über eine komplette Saison wird Fernando die Nase vorn haben. Er ist bei Ferrari hervorragend vernetzt, er spricht italienisch, er hat als Fahrer keine Schwächen. Auf der anderen Seite: als er damals bei McLaren von Neuling Hamilton unter Druck gesetzt wurde, hat er etwas die Ruhe verloren. Doch Kimi ist an Politik nicht interessiert, also glaube ich, dass im Team keine so explosive Stimmung herrschen wird wie damals bei McLaren.»