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Red Bull & Vettel nach Jerez: Viele offene Fragen

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel kam in Jerez viel zu wenig zum Fahren

Sebastian Vettel kam in Jerez viel zu wenig zum Fahren

Wie gross sind die Sorgen von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nach dem verpatzten Jerez-Test? Und können wirklich alle Probleme bis zum Bahrain-Test (ab 19. Februar) gelöst werden?

Nach den ersten vier Testtagen der neuen Formel 1 ist es um die elf GP-Teams nur scheinbar ruhig geworden. In den Werken wird fieberhaft verbessert, und nirgens brennen die Lampen länger als beim Weltmeister Red Bull Racing. Mit einer Bilanz von nur 21 Runden an vier Tagen hat RBR noch schlechter abgeschnitten als die Hinterbänklertruppe von Marussia, und die waren erst noch mit Verspätung in Jerez angereist.

Formel-1-Champion Sebastian Vettel konnte an zwei Tagen nur elf Runden drehen, während die beiden Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton zusammen 309 Runden gedreht haben!

Die beiden grossen Probleme

Die Weltmeister müssen bis in vierzehn Tagen zwei grosse Probleme beseitigt haben, das eine betrifft Motorenpartner Renault, das andere muss RBR auf die eigene Kappe nehmen.

Ein Vibrationsproblem ist auf den Prüfständen von Renault offenbar nicht in einer Weise aufgetreten wie in den Rennwagen von Red Bull Racing, Toro Rosso und Caterham. Das führt zu Schwierigkeiten mit der Steuer-Elektronik und damit zu Verständigungsproblemen zwischen der Mehrfach-Energierückgewinnung und dem Energiespeicher. Auswirkung: die Batterien laden nicht mehr richtig und sind irgendwann leer.

Wichtige Erkenntnisse erhoffen sich die Franzosen um Technikchef Rob White und Einsatzleiter Rémi Taffin dabei vom Lotus-Filmtag ab kommendem Freitag.

Red Bull Racing wiederum muss ein Kühlproblem lösen. Die Autos von Technikchef Adrian Newey sind traditionell eher knapp geschneidert, was die Verkleidung angeht. Einer seiner McLaren – der MP4/18 – war vor Jahren so extrem, dass er nie einen Grand Prix bestritten hat! Auch damals gab es Probleme mit der Kühlung, überdies war der FIA-Crashtest nicht bestanden worden.

Die Frage ist nun: Hat Red Bull Racing mit nur 21 Runden genug gelernt, um den Wagen nicht nur für die kommenden beiden Tests in Bahrain nachhaltig zu kühlen, sondern auch für die ersten WM-Läufe in Australien und Malaysia?

Hat Daniel Ricciardo vielleicht etwas mehr als gewollt preisgegeben, als er beim Jerez-Test resümierte: «Selbst wenn wir noch nicht in Idealform nach Melbourne fahren sollten – die Saison ist sehr lang. Früher oder später kriegen wir alles auf die Reihe.»

Der Zweifel bleibt: Wenn Red Bull Racing auch in Bahrain Probleme hat, dann bleibt alles liegen, woran die Konkurrenz arbeiten kann – wie der Wagen auf Tempo gebracht wird, wir er mit den Reifen umgeht, wie er auf Abstimmungsfeinheiten reagiert, wie er sich mit abnehmender Spritmenge verhält.

Nico Rosberg hat im Mercedes bereits erste Rennsimulationen gefahren, samt Boxenstopps.

Red Bull Racing und Sebastian Vettel stehen mit dem Rücken zur Wand.

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