Bernie Ecclestone: 1 Million Euro Prämie fürs Petzen
Beim Thema Budgetdeckel sind sich Bernie Ecclestone (li.) und Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner nicht einig
Im Dezember beschloss die FIA, dass in der Formel 1 ab 2015 eine Budgetobergrenze gelten soll. Damit will der Automobilweltverband die Kostenexplosion in der Formel 1 eindämmen und eine finanziell stabilere Lage für alle Teams schaffen.
Der Kostendeckel ist in der Formel 1 höchst umstritten. Allen voran Red Bull Racing sträubt sich gegen eine Kostenkontrolle. Aus guten Gründen, denn im Gegensatz zu den Hersteller-Teams haben die privaten Rennställe wie die Mannschaft aus Milton Keynes keine Chance, einen Teil der hohen Entwicklungskosten in Formel-1-fernen Geschäftsbereichen zu verstecken. Beim Weltmeister-Team ist man überzeugt: Angesichts dieser Unkontrollierbarkeit der effektiven Ausgaben kann mit einer Budgetobergrenze kein fairer Wettbewerb stattfinden.
Um Verstösse aufzudecken, will Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone eine stattliche Prämie für jene ausschreiben, die einen Verstoss melden. Der 83-jährige Brite erklärt im Interview mit den britischen Kollegen vom Express: «Es existiert ein Plan, der eine Prämie von einer Million Euro vorsieht für Informanten, die uns wahre und exakte Angaben machen können. Für das Team, das den Budgetdeckel gesprengt hat, gibt es in der Folgesaison drei WM-Punkte Abzug. Mal schauen, wer dann noch betrügen will.»
Die derzeitigen Spitzenbudgets der Formel-1-Teams belaufen sich auf über 300 Millionen Euro. Das wird sich in Zukunft ändern, wie Ecclestone erklärt: «Jeder hat einer Grenze von 200 Millionen Dollar (rund 146,7 Millionen Euro) zugestimmt. Wir haben uns nur noch nicht geeinigt, was in diesen 200 Millionen Euro enthalten ist.» Auch dazu hat das Formel-1-Oberhaupt eine klare Meinung: «Meiner Ansicht nach müssten damit alle Ausgaben abgedeckt werden, denn sonst findet jeder wieder einen Weg, den Budgetdeckel zu umgehen.»