Formel 1 2014: Mercedes in der Favoritenrolle
Titel-Favorit: Mercedes-Pilot Nico Rosberg
Mit 308 gedrehten Runden reiste das Mercedes-Team als fleissigstes Formel-1-Team von den Testfahrten in Jerez nach Hause. Die Silberpfeile mussten am ersten Testtag zwar einen schmerzlichen Abflug von Lewis Hamilton verkraften, der durch einen Frontflügelbruch bei 300 km/h verursacht worden war. Doch danach konnte das Werksteam ungestört Erfahrungskilometer sammeln – am letzten Tag sogar in Form einer echten Rennsimulation samt Boxenstopps.
Da die Renault-Teams – allen voran die Weltmeister-Truppe Red Bull Racing – durch die Elektronikprobleme des Motorenherstellers ausgebremst wurden, sehen viele Fahrerlager-Beobachter Mercedes in der Favoritenrolle. So erklärte etwa Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone im Interview mit der indischen Nachrichtenagentur IANS: «So, wie der Jerez-Test lief, scheint Mercedes die beste Vorbereitung zu treffen, um mit Nico Rosberg den WM-Titel zu gewinnen.»
Auch der ehemalige Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug ist überzeugt, dass die Silberpfeile gute Karten im diesjährigen WM-Kampf haben werden. «Es würde mich nicht wundern, wenn der Titel in diesem Jahr nach Stuttgart gehen würde», sagte der 61-Jährige der Nachrichtenagentur SID.
Sein Nachfolger Toto Wolff nimmt diese Vorschusslorbeeren nur widerwillig entgegen. Der 42-jährige Investor und Team-Mitbesitzer aus Wien erklärt: «Wenn man zurückblickt, findet man oft die Favoriten während der ersten Testfahrten beim ersten Rennen nicht in der gleichen Position wieder. Wir müssen bis zu einem gewissen Grad vorsichtig sein, speziell in diesem frühen Stadium. Es gibt mehrere Teams, die auf verschiedene Art und Weise stark ausgesehen haben, aber das Gesamtbild sehen wir im Moment noch nicht. Ich würde sagen, das sehen wir erst, nachdem die ersten Saisonrennen gefahren sind.»