Todes-Tweets: Michael Schumacher Opfer böser Scherze
Sorgt auch für viele falsche Schlagzeilen: Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher
Der Preis, den die Familie von Michael Schumacher für den aussergewöhnlichen Promi-Status des Formel-1-Rekordweltmeisters zahlen muss, ist in diesen Tagen besonders hoch. Die Berichterstattung über den Heilungsprozess des bei einem Skiunfall in den französischen Alpen schwer verletzten Rennfahrers geht weit über das normale Mass hinaus. Längst haben auch die Unterhaltungsmagazine den Schlagzeilen-Garant für sich entdeckt.
So auch das Satiremagazin Titanic, das zu einem Bild von Niki Lauda auf der Frontseite titelt: «Exklusiv! Erstes Foto nach Unfall: So schlimm erwischte es Schumi». Was für den dreifachen Weltmeister und heutigen TV-Experten Lauda «absolut indiskutabel und völlig pietätlos» ist, sehen andere als Persiflage auf die Berichterstattung über den Unfall des berühmten Kerpeners. Sicher ist, dass die Titanic-Macher mit ihrer Front genauso plump vom Promi-Status Schumachers profitieren wie die Medien, die sie damit angreift.
Schlimmer als noch im Blätterwald gestalten sich die Schlagzeilen im Netz. Vor allem die Social-Media-Plattformen bieten Platz für die wildesten Gerüchte. Wie etwa jenes, das am Donnerstag Mittag in der Formel-1-Welt für Aufregung sorgte: Auf Twitter kursierten zahlreiche Todesmeldungen und Beileidsbekundungen.
Die Klinik in Grenoble, in der Schumacher derzeit aus dem künstlichen Koma geweckt wird, sah sich schliesslich gezwungen, ein Dementi zu verfassen. Denn bis am späten Donnerstag Nachmittag hatten sich bereits zahlreiche Berichterstatter vor dem Krankenhaus eingefunden, darunter auch fünf TV-Teams. Ein Kliniksprecher bestätigte den Journalisten vor Ort, dass der frühere Mercedes- und Ferrari-Pilot noch am Leben ist.