Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Christian Horner: «Vettel wütend? So ein Schwachsinn»

Von Vanessa Georgoulas
Christian Horner: «Wir haben nun den zehnten Testtag und ich würde sagen, wir liegen etwa zehn Tage zurück»

Christian Horner: «Wir haben nun den zehnten Testtag und ich würde sagen, wir liegen etwa zehn Tage zurück»

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner kommentiert die Probleme seiner Weltmeister-Truppe und die neusten Gerüchte über seinen Schützling Sebastian Vettel.

Irgendwie passt das thematisch: Es geht eine steife Brise über dem Bahrain International Circuit, und allem Anschein nach sind auch die Siegesaussichten von Weltmeister Sebastian Vettel mindestens bei den ersten WM-Läufen der Saison vom Winde verweht. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner erklärt bei den Kollegen von Sky Sport F1, was Sache ist.

Christian Horner, wie lautet der Plan für die restlichen zwei Testtage in Bahrain?

Das ist natürlich die letzte Chance für uns. Wir müssen die Standfestigkeit einiger Komponenten noch vor Melbourne austesten, deshalb sind diese beiden Testtage sehr wichtig – nicht nur für uns, sondern auch für alle anderen Formel-1-Rennställe.

Daniel Ricciardo kam gestern etwas öfter zum Testen und spulte im RB10 mehr Runden ab als an allen anderen Testtagen zuvor. Wie gross ist die Zuversicht, dass Red Bull Racing in dieser Woche noch eine Rennsimulation absolvieren kann?

Uns bleiben nur noch zwei Tage. Daniel hatte gestern einen sehr viel positiveren Tag als bei allen anderen diesjährigen Testtagen zuvor. Er drehte mehrere Runden am Stück und unternahm auch kürzere Fahrten – und das war ein wichtiger Schritt nach vorne, der es uns erstmals erlaubt hat, unsere Performance unter die Lupe zu nehmen. Es gibt noch so viel zu tun, und wir sind definitiv im Hintertreffen, aber wir geben alles, um aufzuholen.»

Wie weit liegt Red Bull Racing denn zurück?

Wir haben nun den zehnten Testtag und ich würde sagen, wir liegen etwa zehn Tage zurück.

Das ist natürlich für alle frustrierend. Nun kursiert eine Geschichte, dass Vettel einen Wutausbruch hatte. Wie viel ist da dran?

Das ist totaler Schwachsinn – ich weiss nicht, woher dieses Gerücht über Sebastian kommt. Es geht ihm gut und er versteht, dass wir Probleme haben, und versucht uns bei deren Lösung so gut es geht zu unterstützen. Da gab es kein einziges lautes Wort, keine Spur von Unstimmigkeiten. Ganz im Gegenteil, er vertraut dem Team voll und ganz.

Hier im Fahrerlager sind viele Beobachter der Meinung, dass man in Melbourne sehr gute Aussichten auf Punkte hat, wenn man es schon schafft, ins Ziel zu kommen...

Ich denke auch, dass die Standfestigkeit bei allen Teams ein Problem darstellt und dass in Melbourne eine Riesenherausforderung auf uns wartet. Man sieht aber auch, dass einige Teams besser vorbereitet sind als andere. Allerdings wird es auch eine lange Saison.

Wie sehr bremsen die Probleme mit der Kühlung die Leistung des RB10?

Sie bremsen sie nicht wirklich. Wir hatten zwar Probleme mit der Kühlung, die wir zuerst sortieren mussten. Beim ersten Test in Jerez machten sich diese bemerkbar, aber wir konnten sie bis zum Bahrain-Teststart aus der Welt schaffen. Seit vergangener Woche sind wir nun gemeinsam mit Renault daran, andere Problemfelder zu bearbeiten.

Wie lautet das Wunschziel für morgen Abend?

Ich denke, solange wir in den letzten beiden Tagen einen wesentlichen Teil unseres Programms abarbeiten können, werden wir schon viel mehr Informationen für den Saisonauftakt in Melbourne sammeln können. Bis zum ersten Rennwochenende bleiben uns immer noch zwei Wochen, und wir werden in Australier sicher mit ein paar neuen Teilen anreisen. Es wäre einfach schön gewesen, wenn ein paar Testtage mehr so wie gestern verlaufen wären.

Es wird gemunkelt, dass Red Bull Racing schon dabei ist, eine Beta-Version zu bauen, die ab dem Europa-Saisonstart eingesetzt werden soll. Was ist da dran?

Ich weiss wirklich nicht, woher all’ diese Spekulationen kommen. Wir werden unser Auto weiterentwickeln – wie jedes Jahr – und zwar bei jedem Grand Prix, nicht nur auf den Europa-Start hin. Es gibt keine Zauberlösung, die unsere Probleme aus der Welt schafft, es geht vielmehr darum, technische Lösungen für technische Probleme auszuarbeiten.

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