Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Button (McLaren): «Chaos-Tests, Red Bull ist schnell»

Von Mathias Brunner
Jenson Button, Formel-1-Champion des Jahres 2009, über seine Erkenntnisse aus den Wintertests und die Erfolgsaussichten mit McLaren beim Saisonstart in Australien.

Das Schöne an der Formel 1 ist: Fans und Fachleute sind gleichermassen am Rätseln. Sind die Mercedes-Teams wirklich so bärenstark? Sitzen die Renault-Teams tatsächlich so tief in der Tinte? Und wo genau ist Ferrari einzuordnen? Für Jenson Button, Formel-1-Weltmeister 2009, steht fest – keiner sollte den Fehler machen und Red Bull Racing abschreiben. «Ich bin überzeugt davon, dass die im Qualifying einige verflixt schnelle Runden drehen können», sagt der 15fache GP-Sieger. «Ob sie es ins Ziel schaffen, ist hingegen eine andere Frage. Aber damit werden sich fast alle Teams schwer tun. Ich glaube, wer in Melbourne die karierte Flagge sieht, der hat gute Chancen auf üppig Punkte.»

Button gegenüber den Kollegen von «Sky Sports F1»: «Es war ein ziemlich chaotischer Testwinter für einige Fahrer. Am konstantesten stark waren eigentlich Mercedes und Williams. Das freut mich sehr für Frank Williams. Für mich sind das die beiden Teams, an denen du zuerst mal vorbei musst, wenn du von einem Sieg in Australien träumen willst.»

Und wo steht McLaren?

Der 247fache GP-Teilnehmer sagt weiter: «Wir hatten in Bahrain zwar Verbesserungen am Wagen, aber dann gab es Probleme, und wir konnten nicht ausloten, ob sie wirklich das bringen, was wir uns von ihnen erwarten. Insofern weiss ich auch nicht, ob wir nun dritte Kraft sind oder Ferrari oder vielleicht jemand ganz anders – ich war beispielsweise von der Darbietung von Force India beeindruckt. Und wenn der Red Bull mal läuft, dann ist er schnell. Was ich damit meine – wir haben das ganze Bild noch nicht gesehen.»

Für Button hat sich aus das Gespenst in Luft aufgelöst, wonach wir in den letzte Runden eines Rennens links und rechts gestrandete Autos sehen werden – weil ihnen der Sprit ausgegangen ist. «Ich muss zugeben, dass ich mir um den Spritverbrauch Sorgen gemacht hatte. Aufgrund der Tests jedoch scheint mir das kein so grosses Problem zu sein. Ich bin überzeugt: die Tatsache, dass wir gut einen Drittel weniger Kraftstoff zur Verfügung haben, wird der Attraktivität des Sports nicht schaden.»

Button wehrt sich gegen die Darstellung, wonach er mit seinem ruhigen Strich wie damals Alain Prost im Vorteil sein solle: «Die Formel 1 ist heute ganz anders als früher. Die Aerodynamik ist anders, die Reifen sind anders. Es gibt auch Situationen, in welchen du mit einem eher sanften Fahrstil langsamer bist. Wir werden das alles zuerst herausfinden müssen, wie du am besten mit dem Wagen umgehst.»

Was Jenson Button hingegen jetzt schon weiss: Die Rückkehr des McLaren-Weltmeistermachers Ron Dennis hat frischen Wind gebracht. «Ron ist ein ziemlich ungewöhnlicher Mensch. Ich habe den grössten Respekt davor, was er alles erreicht hat. McLaren wäre heute ein anderer Rennstall, hätte es ihn nicht gegeben. Jeder ist wie elektrisiert, dass er wieder da ist. Das ist wichtig für die Zukunft von McLaren.»

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