Lewis Hamilton (Mercedes): «Wahrer Test kommt morgen»
Die schnellsten Drei in Melbourne: Hamilton (Mitte), Rosberg (links), Ricciardo
Die meisten Formel-1-Berichterstatter haben im Laufe ihrer Karriere schon ziemlich viel erlebt, also ist diese Szene selten geworden: Als die ersten Drei des Abschlusstrainings durchs Pressezentrum Richtung Konferenzraum federn, brandet ihnen Applaus entgegen. Hätten wir nicht gewusst, wie die Reihenfolge lautet, dann hätten wir angesichts der Gesichter gesagt – Ricciardo vor Rosberg und Hamilton. Doch die Reihe lautet: Hamilton vor Ricciardo und Rosberg.
Lewis Hamilton wirkt nach seiner Pole recht gefasst. Vielleicht liegt es daran, dass er inzwischen schon 32 Mal Trainingsschnellster gewesen ist (seine dritte Pole hier in Melbourne übrigens nach 2008 und 2012). Damit hat er seinen englischen Landsmann Nigel Mansell eingeholt und liegt nur noch eine Pole hinter dem fabelhaften Jim Clark. Insgesamt ist Hamilton in der ewigen Bestenliste Sechster (hinter Schumacher, Senna, Vettel, Clark und Prost).
Lewis beteuert, etwas seiner Miene widersprechend: «Ich bin sehr glücklich. Diese Autos sind im Regen so viel schwieriger zu beherrschen als die letztjährigen. Was vielleicht viele nicht wissen – dies ist das erste Mal gewesen, dass ich den Wagen auf nasser Bahn bewegt habe, in Jerez war es jeweils trocken, als ich am Lenkrad war, und in Bahrain hatten wir ja nie Regen.»
«Die Entscheidung, ob man zum Schluss mit Regenreifen oder Intermediates fahren sollte, war ganz schwierig. Der Grund, wieso ich schliesslich auf Regenreifen rausging – ich wollte nichts riskieren.»
«Es war nicht einfach da draussen. Du hast so viel mehr Power zur Verfügung, also musst du früher schalten und ganz behutsam Gas geben, um den Wagen unter Kontrolle zu behalten.»
Fürs Rennen gibt sich Hamilton bescheiden: «Gut vom Start wegkommen, mich aus allem Ärger in der ersten Kurve raushalten, das sind die ersten beiden Ziele, dann sehen wir weiter. Wir haben ziemlich viele Fragezeichen vor uns, nicht nur wegen des unsicheren Wetters. An sich hatten wir bei Mercedes einen guten Testwinter, aber mein erstes Training hier in Melbourne hat bewiesen, dass jederzeit etwas schiefgehen und der Wagen stehenbleiben kann.»