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Horner: «Grosse Lücke zu Mercedes und Ferrari»

Von Vanessa Georgoulas
Sichtlich müde: Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Sichtlich müde: Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner spricht über die Fortschritte des Weltmeister-Teams und die grössten Sorgen von Weltmeister Sebastian Vettel und Neuling Daniel Ricciardo..
Christian Horner, heute lief es für Red Bull Racing sehr viel besser, als dies nach den problematischen Wintertests zu erwarten war. Was wurde zwischen dem letzten Testtag und heute alles unternommen, um diesen Fortschritt zu erzielen?

Heute lief es für uns wie am Schnürchen, und das war unser erster echter Testtag in dieser Saison. Die Vorsaison war in diesem Jahr sehr schwierig, wir mussten zahlreiche Probleme aus dem Weg räumen, die wir vor unserer Ankunft hier in Melbourne schon erkannt hatten. Es ging in erster Linie darum, den Fahrern so viele Erfahrungskilometer wie nur möglich zu ermöglichen, damit sie einen ersten richtigen Eindruck von ihrem neuen Dienstwagen erhalten. Es war ein guter Start, aber vor uns liegt immer noch unglaublich viel Arbeit, denn die Lücke zu Mercedes und Ferrari ist immer noch ziemlich gross. Langsam bekommen wir eine Ahnung davon, wie gross unser Abstand zur Spitze ist. Nach diesem Wochenende werden wir mehr wissen. Natürlich haben wir hinter den Kulissen – sowohl im Formel-1-Werk in Milton Keynes als auch im Renault-Werk in Viry-Chatillon – alles daran gesetzt, um die Lücke zu schliessen. Wenn man sich die Komplexität der neuen Antriebseinheit vor Augen führt, wundert es auch niemanden mehr, dass am Anfang ziemlich viele Probleme auftauchen, die man erst ausräumen muss.

War es für die Moral und Zusammenarbeit im Team von Vorteil, dass Red Bull Racing die letzten vier Jahre in der WM dominieren konnte, oder war es gar ein Nachteil?

Weder noch, denn die Moral war nie ein Problem. Wir haben eine sehr gute Moral im Team und auch die Zusammenarbeit läuft reibungslos und einwandfrei. Natürlich war dieser Winter eine Herausforderung, denn wir mussten den RB10 nicht nur konstruieren und bauen, sondern offensichtlich auch modifizieren. Doch das Team hat fantastisch auf diese Herausforderung reagiert. Dass wir in den vergangenen Jahren Einiges erreichen konnten, ist kein Zufall. Und ausserdem bin ich überzeugt: Für jedes technische Problem gibt es eine technische Lösung.

Viele Formel-1-Piloten absolvierten heute Startübungen, wie sieht es in dieser Hinsicht bei Red Bull Racing aus?

Der Start ist unser geringstes Problem. Wir hatten es bis heute kaum geschafft, ein paar Erfahrungskilometer abzuspulen, geschweige denn Startübungen zu absolvieren. Wir hoffen, dass wir am Sonntag bereit sind, sodass wir einen Start hinlegen müssen.

Daniel Ricciardo konnte heute eine gute Renndistanz hinlegen und Sebastian Vettel kam insgesamt auch schon fast auf eine GP-Distanz. Wie gross ist die Zuversicht, dass die beiden Red Bull Racing-Boliden am Sonntag ins Ziel kommen?

Nun, Sebastian hat heute etwa einen Drittel seiner gesamten Vorsaison-Testdistanz zurücklegen können und Daniel schaffte sogar eine gute Renndistanz, das ist natürlich sehr ermutigend für uns und auch für die Renault-Jungs in Frankreich. Selbstverständlich hoffen wir, dass sich dieser Trend fortsetzt. Das Wichtigste ist, dass wir am Sonntag die schwarz-weiss karierte Flagge sehen, und schon das alleine wird eine enorme Herausforderung. Wir haben heute ein paar wertvolle Sachen gelernt und eine Unmenge an Daten gesammelt, die wir nun studieren müssen. Ehrlich gesagt war das auch die erste Gelegenheit für unsere Fahrer, das neue Auto ohne unerwünschte Unterbrüche auszufahren. Auch die Ingenieure konnten so erstmals an der Fahrzeug-Abstimmung arbeiten. Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass das schon im ersten Test möglich gewesen wäre, aber so war es leider nicht. Wir müssen nun weiter Aufholarbeit leisten.

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