Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari, Alonso, Räikkönen: Endet morgen der Bluff?

Von Mathias Brunner
Ferrari gibt trotz ansprechender Leistung am ersten Melbourne-Trainingstag noch Rätsel auf. Wie gut ist das Auto von Fernando Alonso und Kimi Räikkönen wirklich?

Der Holländer Giedo van der Garde hat in Australien viel Zeit: er wird erst im Rahmen des Bahrain-GP-Trainings erstmals für Sauber ins Lenkrad greifen. Zwischendurch sah sich der letztjährige Caterham-GP-Fahrer das Geschehen entlang der Piste an, dann kommentierte er für die Kollegen von Sky England. Van der Garde ist überzeugt: «Ferrari hat heute zwar eine gute Leistung gezeigt, aber ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass wir noch nicht gesehen haben, wozu die wirklich fähig sind.»

Sollte Ferrari absichtlich unter seinen Möglichkeiten gefahren sein – mit etwas mehr Sprit an Bord ist das leicht machbar – dann endet der Bluff morgen Samstag im Abschlusstraining: dann müssen die Karten auf den Tisch.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle wundert sich hingegen über etwas anderes: «Ich verstehe nicht ganz, wieso Alonso mit dem Auto besser zurecht zu kommen scheint als Räikkönen.»

Vielleicht liegt es nur daran, dass Fernando mehr Zeit auf der Bahn hatte (wie schon bei den Wintertests): einmal gab es am Wagen von Kimi ein Problem mit der Batterie, später mit dem Getriebe.

Alonso, im ersten Training eindrucksvoller Klassenbester, im zweiten bester Nicht-Silberpfeil (also Dritter) fasst das Tageswerk so zusammen: «Vor dem ersten Trainingstag einer neuen Saison baut sich immer etwas mehr Druck als üblich auf. Die Erwartungen sind hoch, jeder will herausfinden, ob sich bewährt, was man im Testwinter ausgetüftelt hat. Trotz einer gewissen Nervosität aufgrund der ganzen komplexen Systeme ist der Tag gut verlaufen. Was meine Zeiten aber wert sind, kann ich nicht einschätzen.»

Kimi Räikkönen sagte: «Ein anspruchsvoller Tag, denn obschon wir unser Programm letztlich durchziehen konnten, waren wir nicht sorgenfrei. Wir haben noch viel zu tun.»

Der leitende Ingenieur Pat Fry meinte: «Wir haben versucht, im Training verschiedene Strategien zu erarbeiten, weil das Wetter unsicher bleibt. Im ersten Teil des Trainings ging es darum, die Abstimmung zu verfeinern und die Balance beim Bremsen zu verbessern. Im zweiten Teil haben wir die beiden Reifenmischungen miteinander verglichen. Nicht alles ist reibungslos verlaufen, und so wird es auch weitergehen, nicht nur bei uns – du musst auf jedes Detail achten.»

Einhellige Meinung im Fahrerlager: An den Silberpfeil kommt Ferrari vielleicht nicht heran, aber Alonso und Räikkönen haben ein Auto, das schnell genug ist, in der zweiten Startreihe aufzutauchen.
Wobei auftauchen durchaus das passende Wort ist: Die jüngste Wetterprognose besagt – es wird möglicherweise in beiden Samstag-Trainings regnen!

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