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Ferrari-Chef Montezemolo: Warnung an Autoverband FIA

Von Mathias Brunner
Ferrari-Chef Luca Montezemolo

Ferrari-Chef Luca Montezemolo

Ferrari-Präsident Luca Montezemolo (66) spricht im offenen Brief an die Fans darüber, was er sich von der Formel-1-WM im Allgemeinen und für Ferrari im Besonderen erwartet.

Ferrari-Präsident Luca Montezemolo fiebert der Formel-1-WM entgegen wie Millionen Tifosi rund um den Globus. In einem offenen Brief sagt der Italiener, was er von der neuen GP-Saison erwartet.

«Es kommt mir etwas unwirklich vor, dass die neue Saison so nah ist. Ich fühle mich wie Sie unruhig und in einem Zustand der Beklemmung – das geht mir jedes Jahr so, selbst wenn ich schon viele Weltmeisterschaften als Ferrari-Präsident erlebt habe und zuvor als Rennleiter. Es gibt mehr Ungewissheiten und Unbekannte denn je zuvor. Die Regeländerungen sind tiefgreifend und zahlreich. Es geht nicht nur um den Sechszylinder-Turbo, sondern auch um die ganzen integrierten elektrischen Motoren, Steuereinheiten und komplexe Software, eine ganz andere Aerodynamik.»

«Einfach gesagt sprechen wir von einem überaus komplizierten Auto, das einen anderen Fahrstil erfordert. Unser erstes Ziel muss die Standfestigkeit sein, das haben uns die Wintertests gelehrt. Jeder hat Probleme. Wir haben unsere erkannt und arbeiten daran, sie zu lösen. Wir haben ein umfangreiches Entwicklungsprogramm aufgegleist. Wir können darauf zählen, dass die Ergebnisse aus dem Windkanal jenen der Rennstrecke entsprechen. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so.»

«Es wird keine einfache Saison für die Fans. Für die Fahrer schon gar nicht – sie müssen mit den Reifen haushalten und Benzin sparen. Ich habe schon betont, dass ich hoffe, die Rennfahrer werden nicht zu Taxifahrern – und ich sagte das mit dem allergrössten Respekt vor Taxifahrern. Aber der Job eines Racers muss ein anderer sein.»

«So wie Sie liebe ich das Extreme an der Formel 1 – ich will einen Sport sehen, in dem die Technik und die Fahrer Grenzen ausloten. Solch wichtige Änderungen haben ganz neue Grauzonen eröffnet – beim Spritverbrauch, bei der Software. Ich gehe davon aus, dass der Autoverband FIA wachsam bleibt, um jede Trickserei zu unterbinden, die es in der Vergangenheit gegeben hat, die sich aber zum Wohle des Sports nicht wiederholen darf.»

«Was sollten wir vom Geschehen ab heute erwarten? Ich habe von meinen Mitarbeitern unter Teamchef Stefano Domenicali höchsten Einsatz verlangt. Ich weiss, dass sie ihr Bestes geben werden. Wir haben ein starkes Team und das beste Fahrerduo aus Erfahrung und Begabung. Jeder weiss, was er zu tun hat. Und wir können auf die Unterstützung der Tifosi zählen. Lasst uns in schönen Momenten nicht abheben und in schwierigen zusammenstehen. Die Saison ist lang und unser Ziel ist klar ...»

PS: Zur Erinnerung – der letzte Fahrer-WM-Titel von Ferrari geht auf die Saison 2007 zurück, mit Kimi Räikkönen.

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