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Jenson Button: «Wir sahen besser aus, als wir sind»

Von Vanessa Georgoulas
McLaren-Pilot Jenson Button durfte in Melbourne schon drei GP-Siege feiern. Auch in sein 15. Rennwochenende in Australien startete der Brite gut. Trotzdem übt er sich hinterher im Tiefstapeln.
Jenson Button, wie lautet die Bilanz des ersten Trainingstages der neuen Formel-1-Saison?

Heute lief es ganz okay. Die Strecke hier im Albert Park ist natürlich auch super, es macht sehr viel Freude, hier zu fahren. Das Rennfahren hat sich durch das neue Spritlimit stark verändert, man muss jetzt sehr auf den Verbrauch achten und geht folglich sehr früh schon wieder vom Gas. Das schmälert die Freude natürlich ein wenig. Aber auf eine schnelle Runde und auf den weichen Reifen macht es hier wirklich Spass. Auch wenn es hier viele Bodenwellen hat.

Einige deiner Berufskollegen bekundeten Probleme mit den neuen elektronischen Bremsen, du auch?

Nein, heute liefen alle elektronischen Systeme einwandfrei. Bei der Fahrzeugbalance müssen wir aber noch zulegen, vor allem im High-Speed-Bereich. In allen anderen Kurven war dies aber kein Problem. Auch die neue Antriebseinheit machte keine Probleme. Trotzdem glaube ich, dass wir heute im Training tempomässig stärker ausgesehen haben, als wir im Vergleich sind, aber unsere Performance ist okay.

Viele Teams konzentrieren sich hier beim ersten Rennen erst einmal darauf, überhaupt ins Ziel zu kommen...

Das stimmt, aber das Training hat gezeigt, dass viele der Teams, die in den Wintertests noch Probleme hatten, hier viele Runden drehen konnten. Ich denke da vor allem an die Red Bull Racing-Jungs, die ja auch sehr flott unterwegs waren. Ich weiss also wirklich nicht, wo wir stehen. Das Positive ist, dass wir heute sehr viele Daten sammeln und sowohl schnelle Runden als auch längere Ausfahrten absolvieren konnten. Das hilft natürlich auch mit Blick aufs Qualifying und Rennen.

Das Mercedes-Duo hat in den Longruns 1:33er- und 1:34er-Zeiten in den Asphalt gebrannt, glaubst du, dass du im Renntrimm mit den Silberpfeilen mithalten kannst?

Nein, das habe ich aber auch nie behauptet. Uns fehlt im Renntrimm mehr als eine Sekunde, aber das geht glaube ich jedem anderen Team auch so. Dass Mercedes so viel stärker als der Rest des Feldes ist, hat mich ehrlich gesagt ein wenig überrascht. Ich hatte erwartet, dass vor allem Williams näher dran sein würde.

Was wird im Rennen die grösste Herausforderung?

Auf dieser Strecke ist das Spritlimit wirklich schwierig einzuhalten, das wird im Rennen sicher eine der grössten Herausforderungen sein.

Wie zufrieden bist du mit deinem Dienstwagen?

Der neue McLaren funktioniert auf dieser Strecke besser, als wir es erwartet hätten. Trotzdem gibt es da noch einige Bereiche, in denen wir hier noch zulegen können. Die Weiterentwicklungen, die wir aus Woking mitgebracht haben, funktionieren sehr gut, und auch die Basis stimmt. Nun geht es darum, hier und da noch etwas Zeit zu finden. Und wir werden natürlich alles daran setzen, um uns weiter zu verbessern.

Also dürfen sich die McLaren-Fans auf eine gute Saison 2014 freuen?

Ich denke schon – solange sie den Sound nicht als wichtig erachten. Für uns Fahrer im Cockpit klingt die neue Antriebseinheit natürlich gut, aber ich kann mir vorstellen, dass sie für die Fans auf den Tribünen nicht laut genug ist. Aber die Rennen werden sicher spannend, davon bin ich überzeugt. Wir haben ja schon im Training gesehen, dass die Zeitabstände nicht zu weit auseinanderliegen.

Hast du im Winter ein paar Kilos herunterhungern können? Du siehst dünner aus...

Ja, ich habe etwas Gewicht verloren – wahrscheinlich mehr, als nötig war. Da hatte ich jetzt Glück, denn es gehört zum Job, dass man so wenig Gewicht wie möglich auf die Wage bringt. Aber es ist noch nicht so schlimm wie bei den Skispringern oder Jockeys, ich fühle mich immer noch wohl in meiner Haut.

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