Lewis Hamilton: «Mein Gott, ist das heiss hier!»
Das Mercedes-Team durfte sich nach dem Auftakt-Sieg in Melbourne auch am ersten Tag des Malaysia-Rennwochenendes über die Bestzeit freuen: Nico Rosberg war mit seiner Rundenzeit von 1:39,909 min der schnellste Mann des Tages. Am Morgen hatte noch Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton die schnellste Runde gedreht. Insgesamt 100 Umläufe absolvierten die Silberpfeile in den ersten beiden freien Trainings – nur 5 Runden weniger als im Vorjahr, in dem noch die erprobten 2,4-Liter-V8-Saugmotoren eingesetzt wurden.
Entsprechend positiv fällt die Bilanz von Motorsportdirektor Toto Wolff aus: «Heute war ein zwischenfallfreier, aber keineswegs einfacher Tag für unser Team. Wir arbeiteten im Training hart daran, uns an die fordernden Bedingungen hier in Sepang anzupassen. Die hohen Temperaturen bedeuten, dass wir sowohl die Kühlung als auch die Abstimmung des Autos darauf einstellen müssen. Im Verlauf des Tages haben wir deshalb unser Programm sorgfältig absolviert. Es ist schwierig, jetzt schon Aussagen über die Performance zu treffen. Wir werden heute Nacht hart weiter arbeiten und dann erfahren wir morgen, wenn es wirklich zählt, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen.»
Auch Mercedes-Technikdirektor Paddy Lowe verweist auf die berühmt-berüchtigte Hitze von Sepang: «Im ersten Training fuhren wir ein Programm mit zwei verschiedenen Benzinzuladungen und stimmten das Auto dabei auf die Bedingungen ab. Malaysia ist eines der heissesten Rennen des Jahres und es ist hier besonders wichtig, die Hausaufgaben richtig zu machen, um für das Rennen gut vorbereitet zu sein. Die Fahrer waren mit der Balance recht zufrieden und berichteten von keinen grösseren Schwierigkeiten. Am Nachmittag fuhren wir zunächst mit beiden Reifenmischungen und weniger Benzin. Danach absolvierten wir Long Runs – erst auf dem Option-Reifen, danach auf der Prime-Mischung. Dabei sammelten wir wichtige Informationen für das Rennen. Wir hatten heute keine bedeutenden Probleme und konnten uns dadurch ganz der Performance und Ausdauer unseres Autos widmen.
Wie seine Vorgesetzten klagte auch Hamilton über die Hitze von Sepang. Sichtlich erschöpft stellte er sich gleich nach dem Nachmittags-Training den Fragen der Medien:
Lewis Hamilton, wie schwierig waren die Bedingungen heute?
Die Hitze war schon ziemlich brutal, aber das ist ja nichts Neues.
Am Nachmittag lagen die Zeiten der Top-Sechs innerhalb von 0,203 Sekunden. Das ist unglaublich knapp – sitzen dir die Gegner schon im Nacken?
Ich freue mich, dass es so gut für uns läuft. Ich bin zufrieden mit dem heutigen Tag, denn wir konnten unser Trainingsprogramm abspulen. Natürlich gibt es da immer Dinge, die wir am Auto verbessern können... Mein Gott, ist das heiss hier!
Die Konzentration in der Hitze ist nur eine von vielen Herausforderungen hier, zudem werden auch die Strategie und das Wetter eine grosse Rolle spielen. Worauf konzentrierst du dich am meisten?
Auf mich selbst – ich muss schauen, dass ich genug trinke! Solange das Auto läuft, ist auch alles in Ordnung.
Wie schätzt Du die Konkurrenzfähigkeit deines Silberpfeils hier in Sepang ein?
Ich kenne auch nur die nakten Zahlen der Rundenzeiten – meine Voraussagen sind also nicht wertvoller als eure. Aber ich fühle mich wohl im Auto. Der Longrun war etwas knifflig, aber ich denke, das geht allen gleich.
Gibt es einen bestimmten Sektor, der deinem Silberpfeil besonders gut schmeckt?
Nein, das war in allen Streckenabschnitten etwa gleich. Nur die Windverhältnisse waren heute etwas schwierig. An einigen Stellen war der Gegenwind ziemlich stark.
Wie wichtig ist es für dich, am Sonntag einen Podestplatz zu erobern?
Ich will einfach so viele Punkte wie nur möglich sammeln. Unser Team-Partner Petronas ist hier zuhause, und wir würden uns gerne für die enorme Unterstützung, die wir bekommen, mit einem Podestplatz bedanken.
Was hast du heute denn gelernt?
Das Gleiche wie an jedem Freitag: Wir haben an der Abstimmung getüftelt und Longruns absolviert. Und wir haben versucht, mehr über die Reifen zu erfahren, die hier sehr, sehr heiss werden. Natürlich muss auch die Fahrzeugbalance dabei berücksichtigt werden, damit man möglichst lange auf dem gleichen Satz draussen bleiben kann. Die Reifen funktionieren in dieser Hitze nicht so gut. Es ist einfach zu heiss, obwohl wir die Medium- und die harte Mischung hier dabei haben. Aber das geht allen gleich.