Nico Rosberg: «Ich lebe wie ein Mönch»
Seine Verlobte Vivian unterstützt Nico Rosberg so gut sie kann
Für Nico Rosberg hätte die Saison 2014 kaum besser beginnen können. Sieg in Melbourne und Platz 2 in Malaysia. Nach zwei Rennen führt der Deutsche die WM-Wertung mit 43 Punkten vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton an. Der Brite hat nach seinem Ausfall in Australien und dem Sieg in Sepang 25 Punkte auf dem Konto. Rosberg und Hamilton gelten als heiße Kandidaten auf den diesjährigen WM-Titel und haben den Vierfachweltmeister Sebastian Vettel erst mal von der Spitze verdrängt.
«Wir müssen große Schritte machen, da sie ziemlich weit weg sind», musste der Red-Bull-Racing-Pilot zugeben, war am vergangenen Wochenende in Malaysia als Dritter jedoch schon wieder näher an den Silberfeilen dran. Trotzdem fehlte dem Heppenheimer im Ziel fast eine halbe Minute auf den Sieger, Lewis Hamilton und sieben Sekunden auf den zweitplatzierten Nico Rosberg.
Auch am kommenden Wochenende geht das Mercedes-Duo als Favorit in das Rennen in Bahrain und Nico Rosberg hat in diesem Jahr vielleicht zum ersten Mal in seiner Karriere die Chance, regelmäßig aufs Podest zu fahren. Für diesen Erfolg hat er allerdings auch hart gearbeitet, wie er in einem Interview mit der Bild am Sonntag gestand.
«Meiner Verlobten fehlt definitiv hier und da ein Kilo an den richtigen Stellen. Aber das Opfer musste ich bringen, wenn ich siegen und das Auto optimal ausbalancieren will», sagte der 28-Jährige, der wie die meisten Piloten über den Winter abspecken musste. Rosberg wiegt bei einer Größe von 1,78 Metern angeblich nur noch 65 Kilogramm und, um das zu erreichen, musste er nicht nur extrem fasten, sondern gleichzeitig auch ebenso extrem trainieren.
«Das Harte an dieser extremen Zeit vor Start der Saison war die Kombination aus Diät und Sport! Diät allein ist easy, Sport mit ordentlich Power in den Muskeln auch. Aber Training mit wenig Essen ist die Hölle», erinnert er sich. «Es ist mir oft passiert, dass mir beim Training die Puste ausgegangen ist, weil ich so wenig gegessen hatte. Ich habe seit Anfang Dezember keinen Zucker mehr gegessen, für meinen Traum lebe ich wie ein Mönch.»
Der Erfolg in den ersten beiden Saisonrennen ist für den Mercedes-Piloten wohl der schönste Lohn für die Mühe und er freut sich, dass sein Team es so weit gebracht hat. «Ich bin von Tag eins bei Mercedes dabei, seit 2010, und habe immer an das Projekt Mercedes geglaubt», betont Rosberg, der lange auf den Erfolg warten musste. «Es war schwieriger, viel schwieriger als erwartet. Aber langsam sind wir so weit, dass wir uns der Spitze annähern. Es ist toll, wie sich das Team entwickelt hat.»
Trotzdem ist ein Sieg in der Formel 1 und ganz oben auf dem Treppchen zu stehen nicht das Höchste der Gefühle für Nico Rosberg. «Ich kann mir vorstellen, dass die Geburt meines ersten Kindes oder meine Hochzeit mit Vivian im Juli ähnliche oder noch viel stärkere Gefühle auslösen werden als ein Sieg in der Formel 1», glaubt er. «Der Moment eines Sieges wird erst richtig schön, wenn ich ihn mit Menschen teilen kann, die mir nahestehen. Mit meiner Verlobten Vivian, meinem Trainer.»