Force India ohne Sahara? Trennung nur ein Gerücht
Wo sind die riesigen Logos «Sahara Force India» auf den Seitenkästen des Autos von Sergio Pérez und Nico Hülkenberg hingekommen? Das fragte sich so mancher im Rahmen des Bahrain-Tests von dieser Woche. Der Verdacht liegt auf den ersten Blick nahe: Ist das vielleicht eine Folge des Verfahrens, das gegen Roy Subrata eingeleitet wurde, den Chef der Sahrara-Gruppe? Der indische Unternehmer sitzt inzwischen schon mehr als einen Monat lang im Gefängnis (Hintergründe dazu lesen Sie HIER).
Der Rennstall entkräftet solche Vermutungen mit wenigen Worten, zudem haben die Verschwörungstheoretiker offenbar schlechte Augen: «Wir haben im Laufe des Bahrain-Tests Entwicklungsteile ausprobiert, dabei auch im Bereich der Seitenkästen. Die Sahara-Logos werden in China an ihrem angestammten Platz zu finden sein. Darüber hinaus stand Sahara auch die ganze Zeit über auf dem Heckflügel sowie auf allen Teamuniformen.»
Mit anderen Worten: Ein Hinweis auf eine Trennung ist das Fehlen der Logos auf den Seitenkästen mitnichten.
Das bedeutet jedoch nicht, dass für den 65jährigen Roy Subrata (der sich Sahara vor Jahren an seinen Namen anhängen liess) alles in Butter wäre. Ganz im Gegenteil.
Die indischen Richter Radhakrishnan und Khehar betonen zwar, Subrata sowie zwei seiner Direktoren seien «nicht in Haft, nur in unserem Gewahrsam. Es geht nicht um Strafe, es geht darum, den Zahlungsverpflichtungen Nachdruck zu verschaffen.» Aber Fakt ist: Subrata sitzt im Gefängnis.
Das seit August 2012 laufende Verfahren dreht sich um ausstehende Rückzahlungen an Investoren in Höhe von insgesamt 3,2 Mia US-Dollar.
Ram Jethmalani, einer von Subratas Anwälten: «Wir stehen in Verhandlungen mit neuen Investoren. Aber welcher Investor würde zu Gesprächen mit Herrn Subrata in ein Gefängnis kommen?»
Der Höchste Gerichtshof Indiens hat ein Gesuch abgelehnt, die Haft in einen Hausarrest umzuwandeln. Die Anwälte von Subrata hatten erklärt, auf diese Weise wäre es für den Geschäftsmann leichter, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, also Geld aufzutreiben, mit dem durchaus einleuchtenden Argument oben.
Eine neue Anhörung wird es am 16. April geben.