Flavio Briatore: «Ferrari ist nicht mehr erstklassig»
Flavio Briatore war jahrelang Fernando Alonsos Teamchef
Der große Ferrari-Chef Luca di Montezemolo reiste in Bahrain schon während des Rennens ab. Er wolle sich das Team in dieser Verfassung nicht weiter anschauen, sagte Montezemolo gegenüber italienischen Journalisten. «Einen Ferrari auf der Geraden so langsam zu sehen, tut weh», erklärte der 66-Jährige und verließ die Strecke Richtung Flughafen.
Sein Landsmann Flavio Briatore wurde vom italienischen Radiosender Radio 105 gefragt, ob er denn denke, dass Ferrari noch immer für den Begriff «Exzellenz» stehe und die Antwort des ehemaligen Renault-Teamchefs war eindeutig.
«Die Marke Ferrari ist exzellent», sagte der 63-Jährige. «Für das Team ist es im Moment sehr schwierig. Es ist bezüglich der Konkurrenzfähigkeit in der Formel 1 nicht exzellent, aber die Marke ist weltweit sehr stark.»
2007 holte Kimi Räikkönen als letzter Ferrari-Pilot die WM-Krone nach Maranello und 2014 ist das fünfte Jahr, in dem Fernando Alonso mit Ferrari versucht, seinen dritten WM-Titel zu holen. «Teamchef Stefano Domenicalis Angst, dass sich die Situation nicht ändern wird, wächst», schrieb die Gazzetta dello Sport am Dienstag und orakelte, dass Alonso schon bald wieder in Diensten von McLaren sein könnte.
«Seit Fernandos letztem Titel sind acht Jahre vergangen, was könnte ihn daran hindern, zu einem anderen Team zu gehen?» In Bahrain kam der Asturier nur als Neunter ins Ziel, nach Platz 4 in Melbourne und Sepang, ein Schritt zurück anstatt nach vorne, der bei Alonso und Ferrari einen schlechten Nachgeschmack hinterlässt.
«Dieses Ergebnis zeigt die Wahrheit», sagte Alonso nach dem Rennen am Sonntag etwa resigniert. «Wir sind momentan nur da fünftbeste Team in der Meisterschaft. Die Wahrheit ist, dass dies das Ergebnis ist, zu dem wir zur Zeit fähig sind.»