Nico Hülkenberg: «Der Erfolgsdruck ist immer da»
Force-India-Pilot Nico Hülkenberg: «Wir müssen bei den langsamen Kurven zulegen»
Nico Hülkenberg, Force India hat hier in China ein Upgrade dabei, das du im Bahrain-Test ausprobiert hast. Was sind die Weiterentwicklungen wert?
Schwer zu sagen, ich hatte noch nicht alles dran am Auto, weil uns ein kleines Problem zurückgeworfen hat am ersten Tag. Wir müssen abwarten und schauen, was es bringt, aber wir erhoffen uns so zwei, drei Zehntel pro Runde. Dies vor allem, weil wir nun mehr Abtrieb auf der Hinterachse haben.
Ist die Formel 1 nun eine Motorenmeisterschaft?
Nein, nicht ausschliesslich, in den letzten Jahren spielte die Aerodynamik die Hauptrolle, jetzt ist der Motor viel wichtiger geworden – aber er ist nicht alleine entscheidend, man kann also nicht von einer Motorenmeisterschaft sprechen...
Begrüsst du diese Entwicklung? Oder ist das Fahren nun schwieriger geworden?
Schwieriger ist’s nicht geworden, aber es fühlt sich anders an. Das liegt am neuen Motor und auch daran, dass wir weniger Abtrieb als im letzten Jahr haben.
Die Silberpfeile sind eine Sekunde schneller als alle Mercedes-Kundenteams. Ist das einzig auf die Aerodynamik zurückzuführen?
Das ist schwer zu sagen, der Hauptteil geht wahrscheinlich schon auf die Aerodynamik zurück, das hat sicher viel mit dem Fahrwerk zu tun. Mercedes wird als Werksteam auch immer den Vorteil haben, dass die schneller als der Rest wissen werden, was kommen wird.
Im ersten Rennen war McLaren der erste Verfolger von Mercedes, in Malaysia dann Williams und in Bahrain wart ihr die schnellsten Fahrer hinter den Silberpfeilen. Wer ist denn nun der erste Verfolger?
Wir liegen alle ziemlich nahe beieinander und ich denke, im Grossen und Ganzen sind wir alle auf Augenhöhe. Wer die Nase vorn hat, hängt von der Tagesform und der Streckencharakteristik ab...
Weisst du, wo die jeweiligen Nachteile der Mercedes-Kundenteams liegen?
McLaren soll in den Highspeed-Kurven Probleme bekundet haben. Bei Williams ist sicher der Reifenverschleiss eine Sorge und wir müssen in den langsamen Kurven zulegen, unser Problem hat mit der Hinterachse zu tun...
Force India hat die Entwicklung für das letztjährige Auto schon im Mai eingestellt, um für diese Saison gerüstet zu sein. Wie gross ist der Druck nun, in der ersten Saisonhälfte zu punkten?
Natürlich, wir versuchen immer, möglichst viele Punkte zu sammeln, denn was man hat, das hat man. Aber der Druck ist eigentlich immer da.