Ricciardo-Spritskandal: Wieso blieb er nicht stehen?
Daniel Ricciardo wird in Australien von Kevin Magnussen gejagt
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Viele Formel-1-Fans haben die FIA-Berufungsverhandlung von Montag, 14. April in Paris mit grossem Interesse verfolgt (mehr dazu finden Sie HIER). Denn nun kamen Einzelheiten zum Benzinverbrauchs-Skandal um Daniel Ricciardo ans Tageslicht.
Dabei erhielten wir verschiedene E-mails von Lesern, die auf einen scheinbaren Widerspruch hinweisen: Wie konnte der Red Bull Racing-Fahrer Ricciardo in Melbourne überhaupt ins Ziel kommen, wenn er bis auf fünf Runden die erlaubte Spritdurchflussmenge von 100 Kilogramm pro Stunde ständig überschritten hat?
Gute Frage.
Mein Kollege Michael Schmidt von «auto motor und sport» hat in Paris die Verhandlung vor Ort verfolgt und berichtet: «Fabrice Lom von der FIA präsentierte ein interessantes Chart. Die Liste zeigte alle 58 Runden von Daniel Ricciardo mit den Rundenzeiten und der dazugehörigen Durchflussmenge. Mit Ausnahme der Runden 13, 14, 15, 16 und 17 fuhr Ricciardo beständig jenseits der 100 kg/h-Marke. In den ersten 12 Runden vor der SafetyCar-Phase liegt der Wert zwischen 100,5 und 100,8 kg/h. Danach zwischen 100,4 und 101,1 kg/h. In den letzten vier Runden, in denen Ricciardo gegen Kevin Magnussen um Platz 2 kämpfte, betrug die durchschnittliche Durchflussmenge: 101,0 – 101,0 – 101, 0 und 101,1 kg/h. Dass Ricciardo dennoch innerhalb der geforderten Gesamtmenge von 100 Kilogramm über die 57-Runden-Renndistanz blieb, erklären Experten damit, dass der Australier im Schleppbetrieb des Motors entsprechend Benzin eingespart hatte. Ricciardo sagte nach dem Grand Prix darüber hinaus, dass er in der Anfangsphase zu konservativ gefahren sei.»
Zudem war der Grand Prix um eine Runde verkürzt (wegen Max Chilton, dessen Motor abgestorben war), die Safety-Car-Phase sparte ebenfalls Sprit.