Marussia: Formel 1 ohne Kostenkontrolle vor dem Aus
Graeme Lowdon kämpft weiter für eine Kostenobergrenze
Nachdem die Strategiegruppe bei ihrem letzten Treffen eine Kostenkontrolle in der Formel 1 für 2015 abgelehnt hat, wird es am 1. Mai eine Krisensitzung aller elf Teams geben. Marussia und die anderen Teams, die nicht in der Strategiegruppe vertreten sind, wollen die Entscheidung der großen Teams nicht hinnehmen und glauben, dass sich die Schere zwischen den größten und den kleinsten Teams ansonsten immer weiter öffnen wird.
Der Plan sei es, eine Kostendeckelung durch sportliche und technische Regeln zu erreichen, McLarens Vorgehen in diesem Jahr sei aber ein Beispiel dafür, wieso das alleine nicht reichen werde, erklärt Marussias Sportdirektor Graeme Lowdon.
«Durch Änderungen beim Reglement haben wir im Laufe der Jahre die Kosten schon etwas senken können und haben bei Dingen wie Testfahrten und Motoren Einsparungen erreicht», sagte Lowdon bei ESPN. «In diesem Jahr gab es aber eine öffentliche Erklärung von McLaren, in der stand, dass sie mehr Geld ausgeben als je zuvor und das beweist, dass man alleine durch das Reglement in dieser Beziehung nichts erreichen kann.»
Die Teams mit den schlausten Leuten würden auch weiter gewinnen, fuhr der Brite fort. «Die Formel 1 sollte aber Können belohnen und nicht nur finanzielle Stärke. Momentan sieht es aber viel mehr so aus, als ob finanzielle Stärke belohnt wird, denn wenn man einen Fehler macht, dann erkauft man sich einfach den Weg aus dem Problem.»
Durch das Reglement, das zurzeit in Kraft ist, könne man sich Leistung viel zu leicht einfach erkaufen, findet Lowdon. «Wenn man mehr ausgibt, kann man schneller fahren. Wenn es eine Obergrenze gibt, dann wird das Feld nicht mehr so weit auseinander gewissen.» Lowdon glaubt, die Formel 1 sollte sich ein Beispiel an anderen Sportarten wie der NFL nehmen, in der alle Teams durch eine Kostenkontrolle auf ähnlichem Niveau angesiedelt sind.
«Wir wollen, dass die Formel 1 weiter wächst und es gibt eine wichtige Lektion von Sportarten zu lernen, die in den letzten zehn Jahren immens gewachsen sind», erklärt er. «Diese Sportarten bieten enge und spannende Kämpfe und auch die Formel-1-Fans wollen enge, aufregende Rennen sehen. Wenn die Formel 1 das nicht erreichen kann, während andere Sportarten es können, würde sie irgendwie versagen. Wieso sollte das ein Schritt außerhalb ihrer Möglichkeiten sein? Für mich ergibt das keinen Sinn.»