Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Niki Lauda: «Es sollen auch andere gewinnen»

Von Petra Wiesmayer
Niki Lauda mit seinem Star-Piloten Lewis Hamilton

Niki Lauda mit seinem Star-Piloten Lewis Hamilton

Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda erwartet nicht, dass seine Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Sieg in allen Rennen unter sich ausmachen.

Vier Rennen, vier Mercedes-Siege, davon drei Doppelsiege. Und wäre Lewis Hamilton beim Saisonauftakt aufgrund von technischen Problemen nicht ausgefallen, wären es wohl vier Mercedes-Doppelsiege in vier Rennen gewesen. Die Silberpfeile scheinen in dieser Saison in ihrer eigenen Liga zu fahren und lassen die Konkurrenz beinahe wie Statisten aussehen.

In zwei Wochen findet in Barcelona der Europaauftakt der diesjährigen Saison statt und alle Teams werden mit vielen neuen Teilen an ihren Autos und sogar neuem Benzin nach Spanien reisen. Ob sie Mercedes die Spitzenposition streitig machen können, bleibt jedoch abzuwarten. Auch in Brackley hat man sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht.

«Was wir momentan erleben dürfen, ist die Ernte der monatelangen Arbeit. Vor allem auch im Bereich des Turbo-Motors», sagte Niki Lauda im Gespräch mit dem schweizerischen Blick. «Vier Siege in Serie und starke Fahrer – das ist eine Höchstleistung. Aber wir schauen die jetzige Situation nicht als normal an. Die Gegner werden sicher noch stärker!»

Einen Vorsprung wie den aufzuholen, den Mercedes zu haben scheint, ist jedoch nicht leicht und noch nie konnte ein Team in den ersten vier Rennen drei Doppelsiege feiern, nicht einmal McLaren, die 1988 bis auf den Grand Prix von Italien alle Rennen für sich entschieden. 2004 waren die Ferrari-Piloten Michael Schumacher und Rubens Barrichello die bis zu diesem Jahr letzten Piloten, die drei Doppelsiege hintereinander nach Hause fuhren.

Größere Sorgen als die Siege an sich dürfte der Konkurrenz allerdings der Abstand machen, den Hamilton und Rosberg haben. Der beste Nicht-Mercedes kam in den bisherigen Rennen in diesem Jahr stets mit einem Rückstand von fast einer halben Minute ins Ziel. Im Gegensatz zu Ron Dennis, der von seinen damaligen Piloten Aytton Senna und Alain Prost forderte, dass es bei 16 Saisonrennen 16 McLaren-Siege geben müsse, gibt sich Niki Lauda im Jahr 2014 etwas bescheidener.

«Wir wollen gar nicht alle Rennen gewinnen. Solche Rekorde tun der Formel 1 sicher nicht gut», betont der Österreicher. «Was wir wollen, ist, eine solide Basis auch für die nächsten Jahre aufzubauen. Da gehören Rückschläge sicher mal dazu!»

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